Sollte der Staat Eltern eine finanzielle Entschädigung zahlen, die wegen der Corona-Pandemie ihre Kinder zuhause betreuen müssen und dadurch Einbußen bei der Erwerbsarbeit haben? - Ja, meint die Mehrheit der Deutschen laut einer aktuellen YouGov-Umfrage vom Mittwoch. 59 Prozent sprechen sich der Umfrage zufolge für eine Entschädigung an Eltern aus, nur 26 Prozent sind dagegen, wie die Statista-Grafik zeigt. 15 Prozent beantworten die Frage mit "Weiß nicht".
Unter dem Hashtag #CoronaElternRechnenAb stellten mehrere Frauen Anfang der Woche eine symbolische Rechnung an die Politik, für ihre finanziellen Ausfälle durch die Beschulungs- und Betreuungsarbeit. Der Gedanke dahinter: Die Arbeit, die sonst (bezahlte) Lehrerinnen und Erzieher übernehmen, falle nun ihnen zu, wodurch sie finanzielle Einbußen bei ihrer Erwerbsarbeit hinnehmen müssten.
Wegen der Corona-Krise haben Kitas noch immer für die Mehrheit der Kinder geschlossen. Auch die Schulen sind noch nicht wieder für alle Kinder geöffnet. Viele Eltern, insbesondere Alleinerziehende stellt das vor große Herausforderungen: Bei der Organisation ihres Alltags und ihren Haushaltseinnahmen war die Betreuung zuvor fest eingeplant, jetzt fällt sie seit Wochen weg. Als Konsequenz müssen Eltern sich entweder zwischen Kinderbetreuung, Haushalt und Job zerreißen oder bei letzterem kürzer treten. Vor allem Mütter reduzieren ihre Arbeitszeit, sofern ihnen dies überhaupt möglich ist - auf Kosten von Gleichberechtigung und späterer Rente.