Die Zahl der Todesurteile und Hinrichtungen ist im vergangenen Jahr laut Amnesty International auf den höchsten Stand seit dem Jahr 2017 gestiegen. Die Organisation zählte mindestens 883 Hinrichtungen in 20 Ländern (2021: 579 Hinrichtungen in 18 Ländern)- "dazu kommen tausende Hinrichtungen in China, die unter Verschluss gehalten werden."
Der Anstieg lässt sich vor allem auf Hinrichtungen im Nahen Osten zurückführen. So wurden im Iran mindestens 576 Menschen vom Staat exekutiert (2021: 314). Und auch 2023 sollen bereits mindestens 209 Menschen hingerichtet worden sein. Aber nicht nur das Mullah-Regime macht regen Gebrauch von der Todesstrafe: In Saudi-Arabien hat sich die Zahl der vollstreckten Todesurteile gegenüber dem Vorjahr von 65 auf 196 verdreifacht.
Weiterhin heißt es in dem Bericht, dass 2022 in Afghanistan, Kuwait, Myanmar, Singapur sowie dem Gazastreifen nach Unterbrechungen wieder Todesurteile vollstreckt wurden. In den USA stieg die Zahl der Hinrichtungen von elf im Vorjahr auf 18 in 2022. Aber es gibt auch gute Nachrichten: Sechs Länder haben die Todesstrafe im vergangenen Jahr vollständig oder zum Teil abgeschafft.