Berufsorientierung - den passenden Beruf finden
Berufsausbildung: Praxis und Theorie kombiniert
Fällt die Entscheidung auf eine Berufsausbildung, ist damit allgemein der praxisnähere Weg gewählt. Bei der betrieblichen Ausbildung (duale Ausbildung) erfolgt die Lehre in der Berufsschule auf eine theoretische und im Betrieb auf eine praktische Weise. Im Jahr 2022 gab es in Deutschland 327 anerkannte Ausbildungsberufe. Diese Zahl ist in den letzten Jahren tendenziell gesunken. Das Verhältnis von Angebot und Nachfrage auf dem Ausbildungsmarkt ist aktuell unausgewogen. Die Anzahl der angebotenen Ausbildungsplätze lag zuletzt deutlich höher als die Zahl der Bewerber:innen. Diese Daten sind allerdings Durchschnittswerte für die gesamte Bundesrepublik. Anders sieht es aus, wenn man sich die einzelnen Bundesländer genauer anschaut. Zum Beispiel gab es in Nordrhein-Westfalen im Jahr 2022 zwar mehr als 10.000 unbesetzte Ausbildungsplätze, aber auch mehr als 17.000 suchende Bewerber:innen.Das Feld der Berufsausbildung bietet Raum für diverse Talente. Zu den am häufigsten gewählten Ausbildungsberufen in Deutschland gehören Kaufmann/Kauffrau im Einzelhandel und Kaufmann/Kauffrau im Büromanagement. Besonders gut stehen im bundesweiten Durchschnitt die Chancen auf einen Ausbildungsplatz zur Klempnerin beziehungsweise zum Klempner. Hier war im Jahr 2023 nahezu jeder zweite Ausbildungsplatz unbesetzt.
Studium: wissenschaftliche Fähigkeiten und ein breites Berufsspektrum
Ein Studium zielt auf den Erwerb von wissenschaftlichen Fähigkeiten und kann auf ganz unterschiedliche Berufe vorbereiten. Im Wintersemester 2023/24 begannen 404.397 Personen in Deutschland ein Studium. Im Durchschnitt waren sie 21,7 Jahre alt und persönliche Interessen spielten für viele von ihnen als Motivation eine ähnlich große Rolle wie die Jobaussichten. Zu den beliebtesten Studienfächern in Deutschland zählten im Wintersemester 2022/2023 Betriebswirtschaftslehre, Informatik und Rechtswissenschaften.Bei der Hochschulwahl können Rankings Orientierung bieten. In Deutschland besitzen die Universitäten in München und Heidelberg eine ausgezeichnete Reputation. Besonders gut bewertet durch Studierende wurde außerdem die Hochschule Hof in Bayern. Bei der Wahl der Hochschule gibt es aber noch anderes zu beachten als den Ruf der Institution selbst: Auch die Wohnmöglichkeiten und die Attraktivität einer Studierndenstadt können relevante Kriterien sein. Zu den beliebtesten Städten in Deutschland – gemessen an ihrem Kulturleben – zählen Stuttgart, Dresden, Berlin und München.
Studium und Ausbildung: der finanzielle Aspekt
Die Vergütung während einer Ausbildung variiert je nach Ausbildungsberuf, Ausbildungsjahr und Ausbildungsort. Die durchschnittliche monatliche Ausbildungsvergütung lag im Jahr 2023 in Deutschland bei 1.066 Euro im Monat. Anders als bei der Ausbildung wird durch das Studieren alleine zunächst noch kein Geld verdient. Zur Entlastung bietet der Staat hier mit dem BAföG jedoch eine finanzielle Unterstützung. Es wird nach verschiedenen Kriterien errechnet und kann daher unterschiedlich hoch ausfallen. Der durchschnittliche monatliche BAföG-Betrag lag 2022 bei 611 Euro im Monat.Auch mit Blick auf das Einstiegsgehalt nach der Ausbildung gibt es je nach Bundesland große Unterschiede. Am besten bezahlt wurden Berufseinsteiger:innen im Jahr 2020 in Baden-Württemberg. Unter den Hochschulabsolvent:innen hatten im Jahr 2023 die Rechtswissenschaften (mit Promotion), und die Studienrichtungen Medizin und Informatik (mit Promotion) die höchsten Einstiegsgehälter.