René Muschter
Research Expert für Internationale Länderdaten
Daten und Fakten zu China
Die Volksrepublik China ist ein Staat in Ostasien und von mehreren Ozeanien sowie Gebirgsmassiven umgeben. Es grenzt an eine Reihe an Staaten, unter anderem Nordkorea, Russland, die Mongolei, Zentral- und Südasien sowie Myanmar, Laos und Vietnam. China belegt mit einer Landesfläche von rund 9,6 Millionen Quadratkilometern den vierten Platz in der Rangliste der größten Länder der Erde. Aufgrund der schieren Größe ist China landschaftlich divers und umfasst Gebirge, Plateaus, Ebenen und Hügelland. Die Urbanisierung in China nimmt stark zu: Im Jahr 2023 haben bereits rund 64,6 Prozent der Bevölkerung in Städten, vor zehn Jahren waren es noch rund 53 Prozent. Die größten Städte in China - Shanghai, Peking und Shenzhen - sind auch in der Liste der größten Städte Asiens vertreten. Der hierzulande wenig bekannte Unternehmer Zhong Shanshan ist mit einem Vermögen von rund 62,3 Milliarden US-Dollar der reichste Einwohner von China. China ist zudem Mitglied der BRICS-Plus-Staaten und diverser internationaler Organisationen, wie der Shanghaier Organisation für Zusammenarbeit, der G20 und der UN.
Die Anzahl der Erwerbstätigen in China ist bereits seit 2019 am Sinken. Laut Prognosen der UN wird vor allem der Anteil der älteren Bevölkerung in Zukunft deutlich zunehmen und im Jahr 2050 rund 30 Prozent der Gesamtbevölkerung ausmachen. Die Abkehr von der Ein-Kind-Politik im Jahr 2016 konnte keinen Effekt auf die Bevölkerungsentwicklung haben. Zudem liegt der Migrationssaldo seit Jahren im negativen Bereich.
Rücküberweisungen durch die chinesische Diaspora
China ist sowohl eines der Länder weltweit, das die höchsten Rücküberweisungen durch eigene Staatsangehörige im Ausland empfängt (inflow), als auch von Migranten in China sendet (outflow). Im Jahr 2022 hat der Wert der Rücküberweisungen von Chinesen im Ausland (inflow) rund 26,1 Milliarden US-Dollar betragen. Gleichzeitig betrug der Wert der Rücküberweisungen von Migranten in China in ihre jeweiligen Herkunftsländer (outflow) rund 18,3 Milliarden US-Dollar.
Wird die unterschiedliche Kaufkraft in den Vergleich der Wirtschaftskraft einbezogen, hat China die USA im Ranking der Länder mit dem größten kaufkraftbereinigten BIP in der Zukunft bereits heute eingeholt und wird den Abstand zukünftig deutlich ausbauen. Der Anteil Chinas an der kaufkraftbereinigten globalen Wirtschaftsleistung ist von rund 2,1 Prozent im Jahr 1980 auf geschätzt rund 18,8 Prozent im Jahr 2023 gestiegen. Das Bruttoinlandsprodukt pro Kopf in China liegt mit geschätzt rund 12.597 US-Dollar (2023) allerdings noch weit unter dem Niveau des BIP-pro-Kopf in den Industriestaaten.
Entwicklungen auf dem Arbeitsmarkt
Die Arbeitslosenquote in China ist stabil und beträgt rund 5,1 Prozent im Jahr 2024. Diese bezieht sich auf die Arbeitslosenquote in städtischen Gebieten. Die Anzahl der Arbeitslosen ist 2020 und 2022 etwas angestiegen und hat 2023 rund 10,7 Millionen Menschen umfasst. In der Provinz Guangdong sind mit rund 1,15 Millionen Menschen die meisten Chines:innen arbeitslos gemeldet. Insgesamt sind in China im Jahr 2023 rund 740,4 Millionen Erwerbstätige verzeichnet worden. Die meisten hiervon – rund 70,6 Millionen – arbeiten in Guangdong. Die Aufteilung der Erwerbstätigen nach Wirtschaftssektor ist in China recht ausgeglichen. Mit rund 356,4 Millionen Erwerbstätigen arbeiten die meisten im Dienstleistungssektor. In der Industrie sind rund 215,2 Millionen Chines:innen beschäftigt, in der Landwirtschaft rund 168,8 Millionen. Der Anteil der Erwerbstätigen im Landwirtschaftssektor geht dagegen kontinuierlich zurück, besonders der Dienstleistungssektor wächst. Am meisten verdienen Beschäftigte im Jahresdurchschnitt in Shanghai mit rund 229.337 Yuan im Jahr. Das entspricht etwa 31.540 US-Dollar.
Export
Die massive Aufrüstung Chinas trägt zum hohen Staatsdefizit bei: Die absoluten Militärausgaben von China haben im Jahr 2023 bereits rund 296,4 Milliarden US-Dollar betragen, was ein Anstieg von rund 38,5 Milliarden US-Dollar seit dem Jahr 2020 ist. China weist somit bereits die zweithöchsten Militärausgaben weltweit (2023) auf und ist neben Russland auch die größte Militärmacht der Shanghaier Organisation für Zusammenarbeit (SOZ), die zunehmend kritisch als Gegenspieler der NATO gesehen wird. Chinas Anteil der Militärausgaben am BIP betragen hingegen im Zeitverlauf konstant rund 1,7 bis 1,8 Prozent der Wirtschaftsleistung (2023). Die hohen Zuwächse der absoluten Militärausgaben von China sind dem hohen Wirtschaftswachstum geschuldet. Chinas absolute Militärausgaben bleiben jedoch noch deutlich hinter denen der USA zurück.
Im internationalen Vergleich gilt China unstrittig seit Jahren als eines der Länder mit der niedrigsten Pressefreiheit weltweit. Noch schlechter steht China im internationalen Vergleich der Internetfreiheit 2024 da: Das Internet ist in China stärker kontrolliert und reglementiert als in jedem anderen Staat weltweit. Lediglich Myanmar kommt nach dem Militärcoup auf den gleichen Indexwert wie China. Die Anzahl der staatlich beschäftigten Zensoren, die sämtliche Kommunikationsmittel und Medien, insbesondere online, prüfen und zensieren, wird auf bis zu 100.000 Festangestellte geschätzt.
Hinsichtlich der Bemühungen Chinas gegen die weitverbreitete Korruption wurden im vergangenen Jahrzehnt Erfolge erzielt. China belegt Platz 76 von 180 Staaten im Corruption Perceptions Index (CPI). Allerdings lag China im Vorjahr 2022 auf Rang 65 mit einem höheren Indexwert. Ob dieser Rückschritt eine dauerhafte Entwicklung ist oder ein Effekt der Coronamaßnahmen war, bleibt abzuwarten.
Im Bertelsmann Transfomationsindex 2024, einem anerkannten Index zur Klassifikation von Staaten hinsichtlich ihrer Entwicklung zu Demokratie und Marktwirtschaft, erreicht China 4,75 Punkte - dies entspricht der Klassifikation als "stark eingeschränkter Demokratie und Marktwirtschaft".
China: Angaben zu Demografie und Bevölkerung
Die Gesamtbevölkerung von China ist im Jahr 2023 um rund 2,5 Millionen Einwohner:innen gegenüber dem Vorjahr gesunken. Das ist bereits der zweite aufeinanderfolgende Rückgang der Bevölkerung Chinas. China ist somit im Jahr 2023 nicht länger das Land mit der größten Einwohnerzahl und kommt nach Indien auf Rang 2. Laut der seriösen Bevölkerungsprognosen des UN DESA (Department of Economic and Social Affairs der Vereinten Nationen) wird China im Ranking der Länder mit der größten Einwohnerzahl in der Zukunft auf Rang 2 bleiben. Die bevölkerungsreichste Provinz in China ist Guangdong mit über 127 Millionen Einwohner:innen. Die südöstliche Provinz beinhaltet Metropolen, wie Shenzhen oder Guangzhou.Chinas demografischer Wandel
Im Jahr 2023 schrumpfte Chinas Bevölkerung zum zweiten Mal in Folge. Dies ist ein Symptom des bereits rasant fortschreitenden demografischen Wandels in China. Dabei ist die städtische Bevölkerung leicht gewachsen, der Anteil der ländlichen Bevölkerung geht allerdings stärker zurück, als die städtische Bevölkerung anwächst. Wenn man die Altersstruktur in China betrachtet fällt auf, dass der Anteil der älteren Menschen (65 Jahre oder älter) stark zugenommen hat. Im Jahr 1980 lag der Anteil dieser noch bei rund 4,4 Prozent und der Anteil der jungen Menschen bei etwa 36,1 Prozent. Im Jahr 2023 hat der Anteil der älteren Bevölkerung bei rund 14,3 Prozent gelegen, der der jungen Bevölkerung ist auf etwa 16,6 Prozent gesunken. Dies hängt unter anderem mit der geringen Fertilitätsrate zusammen. Im Jahr 1980 lag die Fertilitätsrate in China noch bei 2,74 Kinder je Frau, im Jahr 2023 nur bei rund einem Kind je Frau. Damit liegt sie deutlich unter dem Wert von 2,1, der benötigt wird, um ein natürliches Bevölkerungswachstum zu ermöglichen. Dies kann auch für die Wirtschaft in Zukunft zu großen Problemen führen. Die Anzahl der Geburten pro Jahr ist zudem stark gesunken. Während im Jahr 2016 rund 17,9 Millionen Geburten in China verzeichnet worden, waren es 2023 noch rund neun Millionen.Die Anzahl der Erwerbstätigen in China ist bereits seit 2019 am Sinken. Laut Prognosen der UN wird vor allem der Anteil der älteren Bevölkerung in Zukunft deutlich zunehmen und im Jahr 2050 rund 30 Prozent der Gesamtbevölkerung ausmachen. Die Abkehr von der Ein-Kind-Politik im Jahr 2016 konnte keinen Effekt auf die Bevölkerungsentwicklung haben. Zudem liegt der Migrationssaldo seit Jahren im negativen Bereich.
Rücküberweisungen durch die chinesische Diaspora
China ist sowohl eines der Länder weltweit, das die höchsten Rücküberweisungen durch eigene Staatsangehörige im Ausland empfängt (inflow), als auch von Migranten in China sendet (outflow). Im Jahr 2022 hat der Wert der Rücküberweisungen von Chinesen im Ausland (inflow) rund 26,1 Milliarden US-Dollar betragen. Gleichzeitig betrug der Wert der Rücküberweisungen von Migranten in China in ihre jeweiligen Herkunftsländer (outflow) rund 18,3 Milliarden US-Dollar.
Wie entwickelt sich die Wirtschaft in China?
Chinas Wirtschaft konnte selbst während der Corona-Pandemie leicht wachsen. Das Bruttoinlandsprodukt von China sank aufgrund von Währungseffekten im Jahr 2023 gegenüber dem Vorjahr auf insgesamt rund 17,76 Billionen US-Dollar. China belegt im Ranking der Länder mit dem größten BIP der Welt mit weitem Abstand zu den USA den zweiten Platz. Der Vorsprung der USA schmilzt jedoch laut der BIP-Prognosen des Internationalen Währungsfonds (IWF) langsamer als gedacht. In der näheren Zukunft dürfte China die USA somit nicht ablösen können.Wird die unterschiedliche Kaufkraft in den Vergleich der Wirtschaftskraft einbezogen, hat China die USA im Ranking der Länder mit dem größten kaufkraftbereinigten BIP in der Zukunft bereits heute eingeholt und wird den Abstand zukünftig deutlich ausbauen. Der Anteil Chinas an der kaufkraftbereinigten globalen Wirtschaftsleistung ist von rund 2,1 Prozent im Jahr 1980 auf geschätzt rund 18,8 Prozent im Jahr 2023 gestiegen. Das Bruttoinlandsprodukt pro Kopf in China liegt mit geschätzt rund 12.597 US-Dollar (2023) allerdings noch weit unter dem Niveau des BIP-pro-Kopf in den Industriestaaten.
Konjunkturelle Entwicklung in China
Die chinesische Wirtschaft kämpft mit verschiedenen Problemen. Die Entwicklung der Preise sowie schwere Einschränkungen der Wirtschaft während der Corona-Pandemie (Zero Covid) haben einige davon erschwert. Die Inflationsrate in China liegt seit Anfang 2023 bei fast null – in der zweiten Jahreshälfte 2023 verzeichnete China sogar eine Periode der Deflation. Auch die Erzeugerpreise der Industrie sind seit über zwei Jahren kontinuierlich negativ. Die jährliche Inflationsrate soll sich ab 2025 wieder auf einem Niveau von rund zwei Prozent stabilisieren. Die Industrieproduktion konnte dennoch weiter steigen. Dagegen hat besonders Chinas wichtige Exportwirtschaft unter den Einschränkungen der Corona-Pandemie gelitten. Die monatliche Veränderung der Exporte war in einigen Monaten im Jahr 2023 negativ, konnte sich jedoch seit Sommer 2024 erholen. Eines der größten Probleme ist jedoch der Rückgang in Investitionen im wichtigen Bau- und Immobiliensektor. Auch die Jugendarbeitslosenquote ist seit 2022 deutlich angestiegen und beträgt im Jahr 2023 fast 16 Prozent. Insgesamt zeigt sich, dass der demografische Wandel eine der zentralen Herausforderungen für China ist.Entwicklungen auf dem Arbeitsmarkt
Die Arbeitslosenquote in China ist stabil und beträgt rund 5,1 Prozent im Jahr 2024. Diese bezieht sich auf die Arbeitslosenquote in städtischen Gebieten. Die Anzahl der Arbeitslosen ist 2020 und 2022 etwas angestiegen und hat 2023 rund 10,7 Millionen Menschen umfasst. In der Provinz Guangdong sind mit rund 1,15 Millionen Menschen die meisten Chines:innen arbeitslos gemeldet. Insgesamt sind in China im Jahr 2023 rund 740,4 Millionen Erwerbstätige verzeichnet worden. Die meisten hiervon – rund 70,6 Millionen – arbeiten in Guangdong. Die Aufteilung der Erwerbstätigen nach Wirtschaftssektor ist in China recht ausgeglichen. Mit rund 356,4 Millionen Erwerbstätigen arbeiten die meisten im Dienstleistungssektor. In der Industrie sind rund 215,2 Millionen Chines:innen beschäftigt, in der Landwirtschaft rund 168,8 Millionen. Der Anteil der Erwerbstätigen im Landwirtschaftssektor geht dagegen kontinuierlich zurück, besonders der Dienstleistungssektor wächst. Am meisten verdienen Beschäftigte im Jahresdurchschnitt in Shanghai mit rund 229.337 Yuan im Jahr. Das entspricht etwa 31.540 US-Dollar.
Außenhandel: China festigt seine Position als Exportweltmeister
China erzielt seit Jahren hohe Handelsbilanzüberschüsse, explizit auch im bilateralen Handel mit den USA, die (eine) Ursache des Handelskrieges mit den USA waren. Der Handelsbilanzüberschuss von China hat 2023 mit rund 823,2 Milliarden US-Dollar erneut einen Rekordüberschuss erzielt. Damit belegte China 2023 mit deutlichem Abstand zu Deutschland auch den ersten Platz unter den Ländern mit dem größten Handelsbilanzüberschuss weltweit. Nach der US-Wahl wartet China auf eine erneute Präsidentschaft von Donald Trump. Ob erneut ein Handelskrieg ausbrechen wird, ist schwer abzusehen, Trump kündigte allerdings für China und andere Länder universelle Einfuhrzölle an. Der Konflikt zwischen den USA und China lief dennoch auch während der Präsidentschaft Bidens weiter. Im Mai 2024 erließ Präsident Biden neue Einfuhrzölle gegen China, vor allem gegen Halbleiter, Solarzellen, Lithiumbatterien und weitere Güter.Export
- Wert der Exporte: Im Jahr 2023 exportierte China Waren im Wert von rund 3,38 Billionen US-Dollar. Im Vorjahr wurden rund 3,5 Billionen US-Dollar an Waren exportiert. Damit ist China das wichtigste Exportland ("Exportweltmeister") vor den USA.
- Wichtigste Exportgüter: Die wichtigsten Exportgüter im Jahr 2023 machen elektrische Geräte und Einrichtungen und elektrische Teile davon (SITC Abschnitt 77), mit rund 16,8 Prozent (2023) den größten Anteil der Exporte aus. Zudem exportiert China Geräte für Nachrichtentechnik, wie Smartphones (SITC 76), und bearbeitete Waren (SITC 89).
- Wichtigste Exportländer: Die wichtigsten Handelspartner Chinas im Export sind im Jahr 2023 die USA, die chinesische Sonderverwaltungszone Hongkong und Japan gewesen.
- Wert der Importe: Im Jahr 2023 hat China Waren im Wert von rund 2,56 Billionen US-Dollar importiert. Im Vorjahr 2022 wurden rund 2,7 Billionen US-Dollar an Waren importiert. China ist damit die zweitgrößte Importnation weltweit nach den USA.
- Wichtigste Importgüter: Im Importhandel sind die wichtigsten Handelsgüter Chinas elektrische Maschinen und Apparate (SITC 77) mit einem Anteil von rund 18,3 Prozent sowie Erdölprodukte (SITC 33; Importanteil von rund 15 Prozent) und metallurgische Erze (SITC 28) mit einem Importanteil von rund 10,5 Prozent.
- Wichtigste Importländer: Die wichtigsten Importpartner Chinas sind Taiwan, Südkorea, Japan, die USA und Australien (alle 2023).
Staatsfinanzen im Reich der Mitte - wie hoch ist die Verschuldung Chinas?
Die Staatsverschuldung in China erreicht mit geschätzt rund 84,4 Prozent (2023) des Bruttoinlandsprodukts einen neuen Höchststand. Die Staatsverschuldung Chinas ist im internationalen Vergleich - insbesondere in Anbetracht der durch die Corona-Krise verursachten massiven Neuverschuldung weltweit - weiterhin moderat, aber sie hat sich seit 2011 (33,8 Prozent) mehr als verdoppelt. Das Staatsdefizit von China sank im Jahr 2023 etwas auf rund 6,9 Prozent des BIP. Für das Jahr 2024 wird ein Defizit in Höhe von rund 7,4 Prozent erwartet.Die massive Aufrüstung Chinas trägt zum hohen Staatsdefizit bei: Die absoluten Militärausgaben von China haben im Jahr 2023 bereits rund 296,4 Milliarden US-Dollar betragen, was ein Anstieg von rund 38,5 Milliarden US-Dollar seit dem Jahr 2020 ist. China weist somit bereits die zweithöchsten Militärausgaben weltweit (2023) auf und ist neben Russland auch die größte Militärmacht der Shanghaier Organisation für Zusammenarbeit (SOZ), die zunehmend kritisch als Gegenspieler der NATO gesehen wird. Chinas Anteil der Militärausgaben am BIP betragen hingegen im Zeitverlauf konstant rund 1,7 bis 1,8 Prozent der Wirtschaftsleistung (2023). Die hohen Zuwächse der absoluten Militärausgaben von China sind dem hohen Wirtschaftswachstum geschuldet. Chinas absolute Militärausgaben bleiben jedoch noch deutlich hinter denen der USA zurück.
Der 20. Parteitag der Kommunistischen Partei Chinas (KPCh)
Auf dem 20. Parteitag der KPCh am 16. Oktober 2022 wurde Xi Jinping erneut zum Generalsekretär der Partei und Präsident Chinas gewählt. Damit ist Xi der erste Parteivorsitzende seit Mao Zedong, der eine dritte, fünfjährige Amtszeit antreten darf. Im Jahr 1982 führte der damalige de facto Anführer Chinas, Deng Xiaoping eine maximale Amtszeit für Präsidenten von zwei in die Verfassung geschrieben. Der nationale Volkskongress schaffte diese Begrenzung im Jahr 2018 ab. Xi schaffte während seiner Amtszeit noch weitere Parallelen zu Mao, unter anderem durch die Etablierung seiner Ideologie, des "Denken Xi Jinpings", in der Verfassung neben Maos. Trotz der Ausweitung der eigenen Macht im Land steht Präsident Xi zunehmend international unter Druck. In vielen Ländern werden Rufe nach einer Diversifizierung der Wirtschaft lauter und einige ausländische Unternehmen haben durch die großen Lockdowns ihr Geschäft verlagert. Xi hat besonders bei den westlichen Ländern ein zunehmend negatives Image. Unter Befragten in 19 Ländern hatten rund 76 Prozent der Befragten kein oder gar kein Vertrauen darin, dass Präsident Xi das Richtige der Weltpolitik macht. Besonders in den ostasiatischen Nachbarländern Chinas wird die Militarisierung zunehmend als Problem gesehen. In Japan sehen rund 60 Prozent der Befragten Chinas Militärmacht als Problem für das eigene Land. Das Image von China in Südkorea, Japan, den USA und Deutschland hat sich in den letzten Jahren stark verschlechtert.Demokratie, Gesellschaft und Menschenrechte
Die Menschenrechtslage in China hat sich in den vergangenen Jahren und insbesondere in jüngster Vergangenheit und Gegenwart deutlich verschlechtert. Die Abkehr von der "Ein Land - zwei Systeme"- Politik, spiegelt sich in der am 01. Juli 2020 erfolgten und weltweit kritisierten Einführung eines neuen Sicherheitsgesetzes für Hongkong wider, das faktisch die Autonomie der Sonderverwaltungszone aufhebt. Unter anderem das Auswärtige Amt, Amnesty International oder Human Rights Watch bescheinigen dem Großreich einen zuletzt noch deutlich verstärkten repressiven Umgang mit Minderheiten, hauptsächlich den Uiguren, nachdem chinesische Regierungsdokumente im Rahmen der "China Cables" geleakt wurden, die die systematische Internierung der muslimischen Minderheit in Umerziehungslagern in der Region Xinjiang dokumentieren. Das chinesische Social-Scoring-System wird weltweit als Instrument der totalen Überwachung der chinesischen Gesellschaft kritisiert. Nicht neu sind die nicht veröffentlichten hohen Hinrichtungszahlen Chinas, die jährlich auf mehrere Tausend Fälle geschätzt werden.Im internationalen Vergleich gilt China unstrittig seit Jahren als eines der Länder mit der niedrigsten Pressefreiheit weltweit. Noch schlechter steht China im internationalen Vergleich der Internetfreiheit 2024 da: Das Internet ist in China stärker kontrolliert und reglementiert als in jedem anderen Staat weltweit. Lediglich Myanmar kommt nach dem Militärcoup auf den gleichen Indexwert wie China. Die Anzahl der staatlich beschäftigten Zensoren, die sämtliche Kommunikationsmittel und Medien, insbesondere online, prüfen und zensieren, wird auf bis zu 100.000 Festangestellte geschätzt.
Hinsichtlich der Bemühungen Chinas gegen die weitverbreitete Korruption wurden im vergangenen Jahrzehnt Erfolge erzielt. China belegt Platz 76 von 180 Staaten im Corruption Perceptions Index (CPI). Allerdings lag China im Vorjahr 2022 auf Rang 65 mit einem höheren Indexwert. Ob dieser Rückschritt eine dauerhafte Entwicklung ist oder ein Effekt der Coronamaßnahmen war, bleibt abzuwarten.
Im Bertelsmann Transfomationsindex 2024, einem anerkannten Index zur Klassifikation von Staaten hinsichtlich ihrer Entwicklung zu Demokratie und Marktwirtschaft, erreicht China 4,75 Punkte - dies entspricht der Klassifikation als "stark eingeschränkter Demokratie und Marktwirtschaft".
