René Muschter
Research Expert für Internationale Länderdaten
Handelskrieg der USA der zweiten Trump Amtszeit
Bereits im Wahlkampf der US-Präsidentschaftswahl 2024 kündigte Donald Trump erneut weitreichende Importzölle auf Gütereinfuhren an. Während der Amtseinführungsrede kündigte Trump weitreichende Importzölle gegen Kanada und Mexiko an. Als Begründung nannte Trump unter anderem den für ihn unzureichenden Grenzschutz im Norden und Süden sowie die Handelsbilanzdefizite der USA mit den Nachbarn. Am 1. Februar 2025 begann der erneute Handelskrieg durch ein Amtsdekret Trumps konkrete Formen anzunehmen. Neben Kanada und Mexiko kündigte Trump weitere Strafzölle gegen China an. Zunächst liegt der Hauptfokus des zweiten Handelskriegs auf diesen drei Ländern zusammen mit weltweiten Importzöllen auf bestimmte Güter, wie Stahl und Aluminium. Im Wahlkampf sprach Trump zudem von den hohen möglichen Staatseinnahmen durch Zölle, die wiederum Steuersenkungen finanzieren können. In den Geschäftsjahren 2020 bis 2024 haben die USA rund 80 bis 110 Milliarden US-Dollar jährlich aus Steuern, Zöllen und Gebühren im Importhandel eingenommen, was weniger als ein Prozent der Wirtschaftsleistung der USA ist. Fast die gesamten Einnahmen entstammen dabei Gebühren und Zöllen auf chinesische Produkte. Diese Themenseite behandelt die Handelskonflikte der zweiten Amtszeit von Donald Trump. Daten und Fakten zum Handelskrieg der ersten Amtszeit finden Sie auf der Themenseite und im Statistik-Report.
Wirtschaftliche Auswirkungen des Handelskonflikts der USA mit China, Kanada und Mexiko
Die Strafzölle der USA gegen Kanada, Mexiko und China beeinträchtigen das Wirtschaftswachstum und die Inflationsrate in allen betroffenen Ländern. Im Falle von Mexiko und Kanada würde vor allem das Bruttoinlandsprodukt betroffen sein. Bei einseitigen Strafzöllen der USA würde jedoch auch die US-Wirtschaft um rund 0,04 Prozent schrumpfen, die von Mexiko und Kanada um rund 0,2 Prozent. Im Falle von Gegenzöllen würden die negativen Auswirkungen auf das Wirtschaftswachstum in allen Ländern noch deutlicher ausfallen. Auch die Inflationsrate in den USA, Mexiko und Kanada würde durch die Importzölle steigen. In diesem Fall wäre Mexiko, das am stärksten von Exporten in die USA abhängig ist, am meisten betroffen. Doch auch in den USA würden Preise steigen. Einfuhrzölle werden von inländischen Importeuren bezahlt und über die Verbraucherpreise an Konsument:innen weitergegeben. Auch auf die weltweite Inflation können sich die Strafzölle auswirken. Laut Prognosen des Peterson-Instituts würden die Strafzölle vor allem ärmere Haushalte betreffen. So könnte das Nettoeinkommen von Haushalten im unteren Einkommensfünftel um rund 2,7 Prozent sinken. Insgesamt könnte die Zölle den Durchschnittshaushalt rund 1.200 US-Dollar jährlich kosten. Besonders betroffen sind die Lebensmittelindustrie und die Automobilbranche in den USA. Rund 13,6 Prozent der in den USA verkauften Fahrzeuge wurden im Jahr 2024 in Mexiko produziert. Weiterhin importieren US-Fahrzeughersteller Kfz-Teile aus Mexiko. Im Bereich der Agrargüter importieren die USA fast die Hälfte der Güter aus Mexiko und Kanada. Das Volumen an Agrarimporten aus Mexiko hat im Jahr 2024 bei rund 45,4 Milliarden US-Dollar gelegen, bei Kanada bei rund 40,1 Milliarden US-Dollar, zusammen ein Anteil von rund 44 Prozent an den Gesamtimporten von Agrargütern in die USA.
Stahl- und Aluminium
Am 10. Februar 2025 gab Trump bekannt, erneut Importzölle auf Stahl- und Aluminiumeinfuhren erheben zu wollen. Diese wurden am 12. März 2025 aktiviert und basieren erneut auf Abschnitt 232 des Trade Expansion Act. Dieses Mal erließ Trump Zölle in Höhe von 25 Prozent auf Einfuhren beider Güter. Bei den Strafzöllen auf Stahl und Aluminium im Jahr 2020 betrug der Zollsatz bei Aluminium 10 Prozent. Nach dem Handelskrieg der ersten Trump-Regierung wurde Anfang 2023 eine Einigung im Streit um Stahl- und Aluminium erzielt und die Importzölle in Importquoten umgewandelt. Die jährlichen Importe von Stahl und Aluminium in die USA stiegen in den Jahren 2021 und 2022 gemessen am Importwert an und sanken nach der Einigung leicht. Im Jahr 2024 wurden Stahlerzeugnisse im Wert von rund 31,6 Milliarden US-Dollar in die USA importiert, die Aluminiumimporte betrugen im selben Jahr rund 17,7 Milliarden US-Dollar. Das wichtigste Herkunftsland für Stahl- und Aluminiumimporte in die USA ist Kanada. Die EU, Mexiko, Südkorea und Brasilien sind darüber hinaus wichtige Herkunftsländer von Stahlimporten in die USA. Trump möchte mit den erneuten Zöllen die heimische Produktion der Rohstoffe anregen. Am 12. März 2025 gaben die EU und Kanada weitere Gegenmaßnahmen aufgrund der Stahl- und Aluminiumzölle gegen die USA bekannt. Im Falle der EU orientieren sich die Gegenmaßnahmen an den Maßnahmen der Jahre 2018 bis 2020.
Wirtschaftliche Auswirkungen der Stahl- und Aluminiumzölle
Laut Berechnungen des Instituts für Weltwirtschaft in Kiel würden besonders die USA, Kanada und Mexiko unter den negativen Auswirkungen der Importzölle leiden. Die Exporte der USA könnten kurzfristig um rund 1,4 Prozent sinken. Die Preise würden dagegen um rund 0,4 Prozent steigen. In Kanada würde die Wirtschaftsleistung mit rund 0,4 Prozent am stärksten zurückgehen. Im Vergleich zu anderen Zollvorhaben der US-Regierung würden sich die Zölle auf Stahl und Aluminium jedoch geringfügig auswirken. Die wirtschaftlichen Auswirkungen von Importzöllen gegen die EU in Höhe von 25 Prozent würden bei einem BIP-Verlust von rund 0,2 Prozent liegen. Doch auch die anderen Zölle gegen Kanada, China und Mexiko würden sich negativ auf das Bruttoinlandsprodukt der USA auswirken.
Was hat die neue US-Regierung noch in Planung?
Der Handelskrieg der zweiten Trump-Regierung scheint im Vergleich zur ersten deutlich umfangreicher zu sein. Die Strafzölle gegen jegliche Importe von den größten Handelspartnern der USA haben das Potenzial, die US-Wirtschaft zu beeinträchtigen. Ebenso wie mögliche allgemeine Importzölle gegen sämtliche Einfuhren. Laut Prognosen würde ein solcher Zoll den durchschnittlichen US-Haushalt rund 1.500 US-Dollar kosten und die Importe der USA sinken lassen. Bis Ende Februar 2025 ist der S&P-500-Aktienindex seit Beginn von Trumps Amtszeit um rund 1,5 Prozent gesunken. Auch Lebensmittelpreise belasten US-Konsument:innen. Zudem hat der US-Präsident weitere Untersuchungen angekündigt, beispielsweise über mögliche Importzölle auf Kupfer- und Holzerzeugnisse. Am 13. Februar 2025 gab Trump bekannt, eine Untersuchung in "unfaire" Importzölle zu beginnen. Trump wolle bei höheren Importzöllen eines Handelspartners auf US-Exporte den Zollsatz der USA nachziehen. Ein Hintergrund sind EU-Importzölle auf Pkw-Importe aus den USA. Der Zollsatz der EU liegt hier bei 10 Prozent, während die USA Importzölle in Höhe von 2,5 Prozent auf Pkws aus der EU erheben. Insgesamt erhebt die EU einen durchschnittlichen Importzollsatz in Höhe von vier Prozent auf US-Exporte. Die USA erheben einen Importzollsatz von 3,5 Prozent. Wie bereits im ersten Handelskrieg von Trump haben betroffene Staaten Gegenzölle aktiviert. Ob Trump den Handelskrieg weiter eskalieren wird, oder sich mit einem "Deal" zufriedengibt, ist derzeit nicht abzusehen.
Überblick: weitreichende Befugnisse des US-Präsidenten in der Handelspolitik
Der durchschnittliche Zollsatz auf Einfuhren ist in den USA seit Jahrzehnten niedrig. Vor der ersten Trump-Administration lag dieser bei rund 1,5 Prozent und stieg im ersten Handelskrieg auf rund drei Prozent im Jahr 2021. Laut Schätzungen, die auf Ankündigungen Trumps basieren, könnte der durchschnittliche Zollsatz im Jahr 2025 auf 13,8 Prozent steigen. Kanada, Mexiko und China sind zudem die drei wichtigsten Handelspartner der USA, die einen Anteil von rund 40 Prozent des gesamten US-Außenhandels ausmachen. Als gesetzliche Basis verwendet der US-Präsident den International Emergency Economic Powers Act (IEEPA), der US-Präsidenten im Falle eines nationalen Notstands weitreichende finanzielle Befugnisse gibt. Als Grundlage für den Notstand nutzt Trump den Zufluss der Droge Fentanyl aus China, Kanada und Mexiko. Mit den Zöllen versucht Trump einerseits politischen Druck auf die betroffenen Staaten auszuüben, andererseits solle durch die Zölle das heimische Gewerbe gestärkt werden. Eine weitere rechtliche Grundlage für Importzölle liegt im Trade Expansion Act. Abschnitt 232 dieses Gesetzes erlaubt es US-Präsidenten, Einfuhrzölle ohne die Beteiligung des US-Kongresses zu erheben, solange diese die nationale Sicherheit beeinträchtigen könnten.Handelskrieg gegen Mexiko und Kanada
- Februar 2025: Der Handelskonflikt mit Mexiko und Kanada begann mit der Unterzeichnung des Amtsdekrets (Executive Order) von Trump am 1. Februar 2025. Kanada sollte demnach mit Importzöllen von 25 Prozent belegt werden. Lediglich Energieprodukte würden mit einem geringeren Zollsatz von 10 Prozent belegt werden. Energie ist dabei das wichtigste kanadische Importgut für die USA. Mexiko sollte ebenfalls mit einem Zollsatz von 25 Prozent belegt werden. Die wichtigsten Importgüter sind Kraftfahrzeuge und Kfz-Teile. Nur zwei Tage später wurden beide Zölle für einen Monat pausiert, nachdem der kanadische Premier Justin Trudeau und die mexikanische Präsidentin Claudia Sheinbaum Maßnahmen zum verstärkten Grenzschutz ankündigt hatten.
- März 2025: Am 4. März 2025 endete die einmonatige Pause der Importzölle gegen Mexiko und Kanada und beide wurden aktiviert. Kanada gab, ebenso wie im Februar, sofort Gegenzölle bekannt. Diese würden ebenfalls 25 Prozent betragen und Importgüter aus den USA im Wert von rund 155 Milliarden kanadischer Dollar betreffen. Im Jahr 2024 betrug der Exportwert von Gütern aus den USA nach Kanada rund 349 Milliarden US-Dollar (rund 500 Milliarden kanadische Dollar). Diese sollten vor allem Lebensmittel, Kleidung, Motorräder und Kosmetikprodukte betreffen. Am 6. März 2025 gab das Weiße Haus dann die Aufweichung der Zölle bekannt, indem Importgüter, die den Ursprungsregeln (rule of origin) des US-Mexiko-Kanada-Abkommens (USMCA) entsprechen, von den Zöllen auszunehmen sind.
Handelskrieg gegen China
Bereits seit der ersten Trump-Regierung bestehen hohe Einfuhrzölle gegen ausgewählte Güterimporte aus China. Seit der Einigung zwischen den USA und China im Jahr 2020, dem sogenannten Phase One Abkommen, erheben die USA durchschnittlich Importzölle in Höhe von rund 19,3 Prozent auf chinesische Importe. Die Zölle wurden auch unter der Biden-Regierung nicht gesenkt. Biden erhöhte dagegen viele Einfuhrzölle gegen China im Mai 2024. Vor allem elektrische Fahrzeuge, Halbleiter, Solarzellen und medizinische Produkte sollen betroffen sein.- Februar 2025: Zeitgleich mit der Ankündigung von Zöllen gegen Kanada und Mexiko erließ Donald Trump am 1. Februar 2025 zusätzliche Zölle auf chinesische Exporte in Höhe von 10 Prozent. Zudem beendete Trump de-minimis-Beihilfe, die bestimmte chinesische Importe mit geringem Wert von jeglichen Zöllen befreit. China gab am selben Tag Gegenzölle für den 10. Februar 2025 bekannt und drohte eine Untersuchung gegen das US-Unternehmen Google an. Am 5. Februar 2025 stellten die USA die de-minimis-Beihilfe wieder her.
- März 2025: Am 4. März 2025 änderten die USA das Amtsdekret vom 1. Februar und erhöhten die zusätzlichen Zölle gegen China von 10 Prozent auf 20 Prozent. China gab am selben Tag erneute Gegenmaßnahmen bekannt, die vor allem Agrarimporte aus den USA, wie Sojabohnen, Geflügel, Weizen, Mais, Fleischerzeugnisse, Früchte, Gemüse und Molkereierzeugnisse betreffen. Zudem sanktionierte China diverse US-Unternehmen.
Wirtschaftliche Auswirkungen des Handelskonflikts der USA mit China, Kanada und Mexiko
Die Strafzölle der USA gegen Kanada, Mexiko und China beeinträchtigen das Wirtschaftswachstum und die Inflationsrate in allen betroffenen Ländern. Im Falle von Mexiko und Kanada würde vor allem das Bruttoinlandsprodukt betroffen sein. Bei einseitigen Strafzöllen der USA würde jedoch auch die US-Wirtschaft um rund 0,04 Prozent schrumpfen, die von Mexiko und Kanada um rund 0,2 Prozent. Im Falle von Gegenzöllen würden die negativen Auswirkungen auf das Wirtschaftswachstum in allen Ländern noch deutlicher ausfallen. Auch die Inflationsrate in den USA, Mexiko und Kanada würde durch die Importzölle steigen. In diesem Fall wäre Mexiko, das am stärksten von Exporten in die USA abhängig ist, am meisten betroffen. Doch auch in den USA würden Preise steigen. Einfuhrzölle werden von inländischen Importeuren bezahlt und über die Verbraucherpreise an Konsument:innen weitergegeben. Auch auf die weltweite Inflation können sich die Strafzölle auswirken. Laut Prognosen des Peterson-Instituts würden die Strafzölle vor allem ärmere Haushalte betreffen. So könnte das Nettoeinkommen von Haushalten im unteren Einkommensfünftel um rund 2,7 Prozent sinken. Insgesamt könnte die Zölle den Durchschnittshaushalt rund 1.200 US-Dollar jährlich kosten. Besonders betroffen sind die Lebensmittelindustrie und die Automobilbranche in den USA. Rund 13,6 Prozent der in den USA verkauften Fahrzeuge wurden im Jahr 2024 in Mexiko produziert. Weiterhin importieren US-Fahrzeughersteller Kfz-Teile aus Mexiko. Im Bereich der Agrargüter importieren die USA fast die Hälfte der Güter aus Mexiko und Kanada. Das Volumen an Agrarimporten aus Mexiko hat im Jahr 2024 bei rund 45,4 Milliarden US-Dollar gelegen, bei Kanada bei rund 40,1 Milliarden US-Dollar, zusammen ein Anteil von rund 44 Prozent an den Gesamtimporten von Agrargütern in die USA.
Multinationale Importzölle der zweiten Trump-Regierung
Zusätzlich zum Handelskonflikt mit China, Kanada und Mexiko hat Trump Importzölle auf weltweite Einfuhren bestimmter Güter erlassen. Gegen die Europäische Union hat Trump bis Mitte März 2025 keine eigenen Importzölle erlassen, dieses jedoch mehrfach angekündigt.Stahl- und Aluminium
Am 10. Februar 2025 gab Trump bekannt, erneut Importzölle auf Stahl- und Aluminiumeinfuhren erheben zu wollen. Diese wurden am 12. März 2025 aktiviert und basieren erneut auf Abschnitt 232 des Trade Expansion Act. Dieses Mal erließ Trump Zölle in Höhe von 25 Prozent auf Einfuhren beider Güter. Bei den Strafzöllen auf Stahl und Aluminium im Jahr 2020 betrug der Zollsatz bei Aluminium 10 Prozent. Nach dem Handelskrieg der ersten Trump-Regierung wurde Anfang 2023 eine Einigung im Streit um Stahl- und Aluminium erzielt und die Importzölle in Importquoten umgewandelt. Die jährlichen Importe von Stahl und Aluminium in die USA stiegen in den Jahren 2021 und 2022 gemessen am Importwert an und sanken nach der Einigung leicht. Im Jahr 2024 wurden Stahlerzeugnisse im Wert von rund 31,6 Milliarden US-Dollar in die USA importiert, die Aluminiumimporte betrugen im selben Jahr rund 17,7 Milliarden US-Dollar. Das wichtigste Herkunftsland für Stahl- und Aluminiumimporte in die USA ist Kanada. Die EU, Mexiko, Südkorea und Brasilien sind darüber hinaus wichtige Herkunftsländer von Stahlimporten in die USA. Trump möchte mit den erneuten Zöllen die heimische Produktion der Rohstoffe anregen. Am 12. März 2025 gaben die EU und Kanada weitere Gegenmaßnahmen aufgrund der Stahl- und Aluminiumzölle gegen die USA bekannt. Im Falle der EU orientieren sich die Gegenmaßnahmen an den Maßnahmen der Jahre 2018 bis 2020.
Wirtschaftliche Auswirkungen der Stahl- und Aluminiumzölle
Laut Berechnungen des Instituts für Weltwirtschaft in Kiel würden besonders die USA, Kanada und Mexiko unter den negativen Auswirkungen der Importzölle leiden. Die Exporte der USA könnten kurzfristig um rund 1,4 Prozent sinken. Die Preise würden dagegen um rund 0,4 Prozent steigen. In Kanada würde die Wirtschaftsleistung mit rund 0,4 Prozent am stärksten zurückgehen. Im Vergleich zu anderen Zollvorhaben der US-Regierung würden sich die Zölle auf Stahl und Aluminium jedoch geringfügig auswirken. Die wirtschaftlichen Auswirkungen von Importzöllen gegen die EU in Höhe von 25 Prozent würden bei einem BIP-Verlust von rund 0,2 Prozent liegen. Doch auch die anderen Zölle gegen Kanada, China und Mexiko würden sich negativ auf das Bruttoinlandsprodukt der USA auswirken.
Neue Strafzölle auf Autoimporte im April 2025 geplant
Ende März hat Trump Strafzölle auf alle Autoimporte in die USA angekündigt. Diese sollen bereits am 2. April in Kraft treten. Insgesamt sind rund 61 Prozent der in den USA verkauften Autos in den Vereinigten Staaten produziert. Die größten Herkunftsländer darüber hinaus sind Mexiko, Südkorea, Japan, Deutschland und Kanada. Der Absatz von Pkws in den USA ist im Jahr 2024 auf rund 16 Millionen Stück gestiegen, wovon der Großteil aus dem Segment der light trucks kommt. Die Importzölle werden laut der US-Regierung auch für diese Fahrzeuge gelten. Im vierten Quartal 2024 war die meistverkaufte Automarke in den USA Toyota, gefolgt von den US-Marken Ford und Chevrolet, sowie Honda, Hyundai, Kia und Nissan.Was hat die neue US-Regierung noch in Planung?
Der Handelskrieg der zweiten Trump-Regierung scheint im Vergleich zur ersten deutlich umfangreicher zu sein. Die Strafzölle gegen jegliche Importe von den größten Handelspartnern der USA haben das Potenzial, die US-Wirtschaft zu beeinträchtigen. Ebenso wie mögliche allgemeine Importzölle gegen sämtliche Einfuhren. Laut Prognosen würde ein solcher Zoll den durchschnittlichen US-Haushalt rund 1.500 US-Dollar kosten und die Importe der USA sinken lassen. Bis Ende Februar 2025 ist der S&P-500-Aktienindex seit Beginn von Trumps Amtszeit um rund 1,5 Prozent gesunken. Auch Lebensmittelpreise belasten US-Konsument:innen. Zudem hat der US-Präsident weitere Untersuchungen angekündigt, beispielsweise über mögliche Importzölle auf Kupfer- und Holzerzeugnisse. Am 13. Februar 2025 gab Trump bekannt, eine Untersuchung in "unfaire" Importzölle zu beginnen. Trump wolle bei höheren Importzöllen eines Handelspartners auf US-Exporte den Zollsatz der USA nachziehen. Ein Hintergrund sind EU-Importzölle auf Pkw-Importe aus den USA. Der Zollsatz der EU liegt hier bei 10 Prozent, während die USA Importzölle in Höhe von 2,5 Prozent auf Pkws aus der EU erheben. Insgesamt erhebt die EU einen durchschnittlichen Importzollsatz in Höhe von vier Prozent auf US-Exporte. Die USA erheben einen Importzollsatz von 3,5 Prozent. Wie bereits im ersten Handelskrieg von Trump haben betroffene Staaten Gegenzölle aktiviert. Ob Trump den Handelskrieg weiter eskalieren wird, oder sich mit einem "Deal" zufriedengibt, ist derzeit nicht abzusehen.
René Muschter
,
27.03.2025
René Muschter
Research Expert für Internationale Länderdaten
