Armutsquote in Deutschland nach Alter und Geschlecht 2023
Im Jahr 2023 waren insgesamt 21,2 Prozent der Bevölkerung in Deutschland von Armut oder sozialer Ausgrenzung betroffen. Bei den Frauen war die Armutsquote höher als bei den Männern.
Was gilt als Armut bzw. soziale Ausgrenzung?
Armut oder soziale Ausgrenzung ist laut Quelle nach der Definition der Europäischen Union (EU) gegeben, wenn bei den befragten Haushalten eines oder mehrere der drei Kriterien "Armutsgefährdung", "erhebliche materielle Entbehrung", "Zugehörigkeit zu einem Haushalt mit sehr geringer Erwerbsbeteiligung" vorliegen. Als armutsgefährdet gilt eine Person, wenn ihr Einkommen weniger als 60 Prozent des Medianeinkommens beträgt; es handelt sich also um einen relativen Indikator. Die materielle Entbehrung hingegen beruht auf einer Selbsteinschätzung von Befragten, inwiefern sie finanziellen Verpflichtungen nachkommen und sich grundlegende materielle Bedürfnisse erfüllen können. Größere Defizite deuten hier auf absolute Armut hin. Ein Haushalt mit sehr geringer Erwerbsbeteiligung wiederum liegt dann vor, wenn die tatsächliche Erwerbsbeteiligung der im Haushalt lebenden, erwerbsfähigen Haushaltsmitglieder insgesamt weniger als 20 Prozent der maximal möglichen Erwerbsbeteiligung beträgt. Damit wird dem Umstand Rechnung getragen, dass Erwerbslosigkeit eines der größten Armutsrisiken darstellt.
Armutsgefährdung in Deutschland
Im Jahr 2022 lag die Armutsgefährungsquote in Deutschland bei 16,7 Prozent und sank damit leicht gegenüber dem Vorjahr. Mit Blick auf die Bundesländer war sie in Bremen mit 28,4 Prozent am höchsten und in Bayern mit 12,7 Prozent am niedrigsten. Besonders gefährdete Haushaltstypen sind Alleinerziehende mit 42,9 Prozent sowie Paare mit drei oder mehr Kindern mit 31,8 Prozent.