Die Weltgesundheitsorganisation WHO zeigt sich besorgt über zu geringe Impfraten bei Kindern. Während der Corona-Pandemie hat es laut WHO einen "historischen Rückgang" bei den Impfungen im Kindesalter gegeben. Als Maßstab für die Impfrate bei Kindern weltweit beziehen sich WHO und UNICEF auf die verabreichten Impfungen eines Kombinationswirkstoffes, der vor Diphtherie, Tetanus und Keuchhusten schützen soll. Wie die Statista-Infografik mit neuesten WHO-Daten zeigt, kam es im ersten Jahr der Corona-Pandemie weltweit zu einem Rückgang beim Anteil der Kinder, die vollständig mit diesem Kombiwirkstoff geimpft sind.
So lag der Anteil im Jahr 2019 noch bei 86 Prozent, 2020 schließlich nur noch bei 83 Prozent. 2023 schließlich lag der Anteil der geimpften Kinder weltweit mit 84 Prozent immer noch unter dem Niveau von 2019. In absoluten Zahlen bedeute dies, dass 2,7 Millionen zusätzliche Kinder im Vergleich zum Niveau vor der Pandemie nicht oder nur unzureichend geimpft seien.
Zu den Gründen für die Entwicklung zählt die WHO eine gewachsene Impfskepsis seit der Corona-Pandemie und gewaltsame Konflikte, die den Zugang zu Impfungen erschwerten. Nach Ende der Pandemie seien die Impfraten nicht wie erhofft wieder angestiegen. Um die Impflücke zu schließen, seien globale Anstrengungen erforderlich, bei denen in die medizinische Grundversorgung und in Gemeindearbeiter investiert werden müsse, um sicherzustellen, dass jedes Kind geimpft werde.
Diphtherie verursacht normalerweise eine Entzündung des Rachens und der Mundschleimhäute. Tetanus (Wundstarrkrampf) kann starke Muskelkrämpfe verursachen, die von einem bakteriellen Toxin ausgelöst werden. Pertussis (Keuchhusten) ist eine sehr ansteckende Atemwegsinfektion, die besonders für Kinder unter 2 Jahren, für alte Menschen und Menschen, die ein geschwächtes Immunsystem haben, gefährlich ist.