Die Hälfte aller Beschäftigten im Gastgewerbe im Niedriglohnbereich. Das zeigt die Statista-Grafik auf Basis der Verdiensterhebung des Statistischen Bundesamts. In der Land-, Forst- und Fischereiwirtschaft (43 Prozent) und im Bereich Kunst, Unterhaltung und Erholung (36 Prozent) war der Anteil der Niedriglohnbeschäftigten ebenfalls überdurchschnittlich hoch. Am niedrigsten sind die Anteile dagegen in der Finanz- und Versicherungsbranche und in der öffentlichen Verwaltung.
16 Prozent der Beschäftigten in Deutschland arbeitete im April 2023 im Niedriglohnsektor. Damit lag der Verdienst von rund 6,4 Millionen Jobs unterhalb der Niedriglohnschwelle von 13,04 Euro brutto je Stunde. Wie das Statistische Bundesamt mitteilt, waren das 1,1 Millionen Niedriglohnjobs weniger als im April 2022 (7,5 Millionen). Der Anteil dieser Jobs an allen Beschäftigungsverhältnissen sank somit bundesweit von 19 % auf 16 %. Eine Erklärung für diese Entwicklung ist laut Statistischem Bundesamt der zwischen Januar und Oktober 2022 von 9,82 Euro auf 12,00 Euro gestiegene Mindestlohn.
In der Verdiensterhebung werden mit Hilfe einer geschichteten Stichprobe Angaben von 58.000 Betrieben zu Verdiensten und Arbeitszeiten von abhängig Beschäftigten erhoben. Zum Niedriglohnsektor zählen alle Beschäftigungsverhältnisse, die mit weniger als zwei Drittel des mittleren Bruttostundenverdienstes (13,04 Euro im April 2023 bzw. 12,50 Euro im April 2022) entlohnt werden. Auszubildende werden bei dieser Analyse ausgeschlossen.