Die Alternative für Deutschland (AfD) hat bei den gestrigen Wahlen zum bayerischen Landtag im Vergleich mit der Wahl des Jahres 2018 über vier Prozentpunkte hinzugewonnen. Wie die Statista-Grafik auf Basis eines Schätzungsmodels von Infratest Dimap zeigt, hat die AfD ihre Zugewinne insbesondere aus dem Lager der Nichtwähler gewonnen und aus der Gruppe derer, die bei der vorherigen Wahl die CSU gewählt haben. Verloren hat die AfD die meisten Stimmen an die Gruppe der in der Grafik unter Sonstige subsummiert sind. Dazu zählen die kleineren Parteien und Weggezogene sowie Verstorbene.
Danach gefragt, welches Thema für die Entscheidung der Wahl der AfD die größte Rolle gespielt hat, nannten die meisten Befragten Zuwanderung (55 Prozent), die wirtschaftliche Entwicklung (20 Prozent), Innere Sicherheit (15 Prozent) und das Thema Wohnen (7 Prozent). Dazu passend sehen die Befragten die größten Kompetenzen der AfD bei der Asyl- und Flüchtlingspolitik (18 Prozent), der Kriminalitätsbekämpfung (16 Prozent), der sozialen Gerechtigkeit (11 Prozent) und beim Thema bezahlbarer Wohnraum (9 Prozent).
Das Wanderungsmodell von infratest dimap schätzt den Umfang von Wanderungsströmen. Das Modell berücksichtigt Befragungsergebnisse zur aktuellen und früheren Wahlentscheidung und schätzt Wähler-Wanderungsströme zwischen den Parteien bzw. "Haltequoten" für die identische Partei-Wahl. Ferner nimmt es Änderungen in der Wählerzusammensetzung infolge aktueller und früherer Nichtwahl sowie aufgrund von Generations- und Ortswechseln (Erstwähler versus verstorbene Wähler bzw. Zuzug versus Wegzug) auf.
In der Wählerwanderung werden absolute Zahlen statt Prozentwerte verwendet, um Relationen besser zu verdeutlichen. Bei der Interpretation ist zu berücksichtigen, dass 1.00 Wahlberechtigte deutlich weniger als ein Promille aller Wahlberechtigten darstellen. Die Einzelströme werden gerundet, sodass sich in den Randsummen Differenzen zum amtlichen Ergebnis ergeben können.