7,2 Prozent der für die Leipziger Autoritarismus-Studie 2022 in Deutschland befragten Menschen glauben, dass "der Einfluss der Juden zu groß" ist. Weitere 21,6 Prozent der Befragten stimmen dieser Aussage zumindest teilweise zu. Ähnlich sieht es bei zwei weiteren antisemitischen Stereotypen aus, wie der Blick auf die Statista-Grafik zeigt. Indes sind diese Einstellungen im Vergleich zu den vorherigen Ausgaben der Studie rückläufig. So stimmten der Aussage zum Einfluss der Juden beispielsweise 2018 noch rund zehn Prozent der Teilnehmer:innen zu.
Ein Grund zur Entwarnung ist die anscheinend abnehmende Verbreitung traditioneller antisemitischer Einstellungen aber nicht, wie die Statistiken zur politisch motivierten Kriminalität in Deutschland deutlich machen. Demnach gab es im vergangenen Jahr hierzulande 88 gewaltsame Übergriffe auf jüdische Mitmenschen. Auch die Gesamtzahl der antisemitischen Delikte ist in den letzten fünf Jahren deutlich gestiegen. Die Taten sind mehrheitlich (84 Prozent) Täter:innen aus dem rechtsextremen Spektrum zuzuordnen.