Kleine Solaranlagen für die Balkonmontage erfahren derzeit einen großen Popularitätsschub. Wie die Statista-Grafik auf Basis von Daten der Bundesnetzagentur zeigt, wurden im vergangenen Jahr rund 267.000 dieser sogenannten Balkonkraftwerke in Deutschland in Betrieb genommen. Gegenüber 2022 ist das ein Plus von rund 191.000 Anlagen (+243 Prozent). Im laufenden Jahr sind bis Anfang August bereits rund 356.000 Anlagen neu hinzugekommen. Damit ist der Vorjahreswert bereits jetzt deutlich übertroffen.
Ein Balkonkraftwerk ist ein Photovoltaikmodul, welches über einen Stecker für die Steckdose oder zugelassenen Spezialstecker für Spezial-Steckdosen und einen integrierten Wechselrichter verfügt. Haushalte mit Balkon oder Terrasse können mit dieser Mini-Solaranlage Strom für den eigenen Bedarf beziehen und so einen Beitrag zur Energiewende leisten und die Stromrechnung reduzieren.
Das Solarmodul eines Balkonkraftwerks kann laut Angaben der Verbraucherzentrale über 25 Jahre eingesetzt werden und ca. 250 bis 280 kWh pro Jahr erzeugen. Wohnungseigentümer mit einem Stromverbrauch von ca. 1500 kWh pro Jahr könnten demzufolge bis zu 20 % Ihres Grundbedarfs mit einem Balkonkraftwerk decken. Die Anschaffungskosten liegen derzeit in etwa zwischen 400 und 1.000 Euro.
Der Gesetzgeber hat für Balkonkraftwerke bislang eine Obergrenze von 600 Watt als Einspeiseleistung festgelegt, in diesem Rahmen darf jeder die Anlage selbst anschließen, in Betrieb nehmen und vereinfacht anmelden. Diese Obergrenze wurde im Mai 2024 auf 800 Watt angehoben.
Anmerkung: Da der Begriff "Balkonkraftwerk" keine geschützte Bezeichnung ist und sich viele im Handel erhältliche Geräte sowohl auf Balkonen als auch auf Garagen etc. verwenden lassen, haben wir uns nach Anraten der Bundesnetzagentur zur Ermittlung der Anzahl der Geräte im Marktstammdatenregister unter anderem auf die jeweils maximal erlaubte Leistung konzentriert.