Im vergangenen Jahr ist die maximale Solar-Leistungskapazität in Deutschland um mehr als zehn Gigawatt (Nettozubau) gestiegen - das ist der höchste jemals erreichte Werte wie Daten des Fraunhofer-Institut für Solare Energiesysteme zeigen.
Brutto wurden sogar Anlagen mit einer Gesamtleistung von 14,1 Gigawatt installiert. "Dies ist auf zahlreiche private Anlagen zurückzuführen. Ebenfalls gab es einen verstärkten Zubau von Solaranlagen auf gewerblichen Dächern und auf Freiflächen", so die Bundesnetzagentur. Am Ende des vergangenen Jahres betrug die installierte Gesamtleistung in Deutschland 81,7 Gigawatt. Der Ausbau geht indes noch nicht schnell genug voran, wenn das Ausbauziel von 215 Gigawatt für Solar im Jahr 2030 erreicht werden soll. Dafür müssten jährlich Solaranlagen mit einer Leistungskapazität von 19 Gigawatt neu ans Netz gehen.
Welche Dimensionen der Ausbau dennoch schon jetzt erreicht hat, zeigt der Vergleich mit aktuellen Reaktor-Neubau-Projekten. So steht beispielsweise auf der finnischen Insel Olkiluoto einer der modernsten Atomreaktoren Europas. Der Block vom Typ Europäischer Druckwasserreaktor (EPR) hat eine Leistung von 1.600 Megawatt und wurde von 2005 bis 2022 gebaut. Der EPR im französischen Flamanville ist seit 2007 im Bau und soll bis Ende 2024 mit Brennstoff bestückt werden.
Indes hinkt dieser Vergleich, weil Solaranlagen je nach Tages- und Jahreszeit weniger oder gar keinen Strom produzieren. Atomkraftwerke sind aktuell eine Antwort auf dieses Problem. In Deutschland wird aktuell auf Kohle und Erdgas gesetzt, wie der Blick auf den Strommix zeigt. Eine Methode wäre das speichern von erneuerbarer Energie. Der hierfür notwendige Durchbruch in der Akkumulatoren-Technik lässt allerdings noch auf sich warten.