In den vergangenen zehn Jahren hat sich das Leben immer stärker ins Internet verlagert, egal ob hinsichtlich Shopping, Kommunikation oder Arbeit. Diese Entwicklung bildet auch das Datenvolumen ab, das über Breitbandanschlüsse in Deutschland pro Jahr zusammenkommt. Laut einer Erhebung des Branchenverbands Verband der Anbieter von Telekommunikations- und Mehrwertdiensten e.V. (VATM) flossen im vergangenen Jahr schätzungsweise 122 Milliarden Gigabyte an Daten über DSL, Kabel, Fiberglas und andere Breitbandanschlüsse. Damit hat sich der Wert im Vergleich zu 2017 vervierfacht, wie unsere Grafik zeigt.
2017 fielen noch rund 32,5 Milliarden Gigabyte Daten pro Jahr in Deutschland an, 2012 waren es lediglich fünf Milliarden Gigabyte. Im Jahr 2002, Jahre vor der Gründung von sozialen Netzwerken wie Facebook, Instagram oder Twitter, betrug der Datendurchfluss nur etwa 200 Millionen Gigabyte. Weiteren Daten der VATM-Analyse zufolge stieg die durchschnittliche Datendurchsatzmenge pro Anschluss zwischen 2021 und 2022 um rund 19 Prozent auf 274 Gigabyte pro Jahr an. Zum Vergleich: An mobilen Daten wurden im vergangenen Jahr im Schnitt 5,7 Gigabyte pro Jahr und SIM-Karte verbraucht.
Insgesamt hatte das Telekommunikationsdienst-Segment 2022 einen geschätzten Marktwert von 60,3 Milliarden Euro, wovon rund 56 Prozent auf Festnetzdienstleistungen entfielen. Den weitaus größten Marktanteil hatte die Deutsche Telekom, sowohl im Breitband- (39,8 Prozent) als auch im Gesamtmarkt (40,4 Prozent). Von an moderne Bedürfnisse angepasste Geschwindigkeiten ist Deutschland allerdings derzeit noch weit entfernt. Laut des Speedtest Global Index des Online-Messanbieters Ookla liegt die Bundesrepublik weltweit auf Rang 53 mit einer Durchschnittsdownloadgeschwindigkeit von 84,2 Mbit oder zehn Megabyte pro Sekunde. Zum Vergleich: China landet mit 209 Mbit pro Sekunde auf Platz 5, die USA mit 205 auf Platz 7 und Deutschlands schnellste direkte Nachbarn auf den Plätzen acht (Dänemark), 13 (Schweiz) und 27 (Niederlande).