35 Rügen hat die BILD 2024 vom Deutschen Presserat erhalten - mehr als jemals zuvor innerhalb eines Jahre. Das zum Axel Springer Verlag gehörende Boulevard-Blatt ist traditionell das Blatt mit den meisten Rügen, wie der Blick auf die Statista-Grafik zeigt. Von 1.056 seit 1991 gerügten Verstößen gegen den Pressekodex gehen rund 31 Prozent auf das Konto der BILD.
Eine echte Strafe stellt die öffentliche Rüge ohnehin nicht da. Zwar soll das jeweilige Medium diese schnellstmöglich veröffentlichen. Aber die Formulierung dazu zeigt, dass es sich dabei eher um eine Kann-Bestimmung handelt: "Es entspricht fairer Berichterstattung, vom Deutschen Presserat öffentlich ausgesprochene Rügen zu veröffentlichen, insbesondere in den betroffenen Publikationsorganen bzw. Telemedien."
Aber nicht nur die BILD ist zuletzt verstärkt verhaltensauffällig geworden. Die Gesamtzahl von 86 Rügen stellt einen neuen Höchstwert für die deutsche Presselandschaft dar. Dabei hatten Zeitungen und Magazine schon 2023 mit 73 Rügen einen Allzeit-Rekord aufgestellt. Bei 40 Prozent der im vergangenen Jahr ausgesprochenen Rügen lag eine fehlerhafte Berichterstattung vor.