Die Marktturbulenzen infolge der Corona-Krise haben den Handel mit strukturierten Wertpapieren im vergangenen Frühjahr stark nach oben getrieben - und er liegt weiter über dem Vorkrisenniveau. Das zeigt die Statista-Grafik auf Basis des Deutschen Derivate Verbands (PDF-Download). So lag die Zahl der Aufträge zum Kauf und Verkauf von diesem Typ Wertpapier mit Optionselement an den Börsen Frankfurt und Stuttgart im April dieses Jahres um rund 75 Prozent über der des April 2019. Bis heute liegt das Spekulationsniveau damit weiterhin deutlich über Vorjahresniveau. Allerdings fiel die Orderzahl zwei Mal in Folge und hat sich im April so stark wie lange nicht wieder der 700.000er-Marke angenähert. Laut DDV hat dazu maßgeblich die insgesamt ruhige Markttendenz beigetragen. So habe sich der deutsche Standardwerte-Index DAX im gesamten Monatsverlauf unter geringen Schwankungen seitwärts bewegt.
Strukturierte Wertpapiere sind Schuldverschreibungen mit Optionselement wie etwa Discount-Zertifikate, Bonus-Zertifikate oder Express-Zertifikate. Mit strukturierten Produkten soll es Anlegern ermöglicht werden, gezielt auf bestimmte Börsentrends zu spekulieren. Ein solch strukturiertes Anlageprodukt besteht aus einer Kombination mehrerer Finanzprodukte. Mindestens eines dieser Produkte muss ein Derivat sein. Derivate Wertpapiere sind wesentlich komplexer und mit hohem Beratungsaufwand für die emittierenden Finanzdienstleister und Kreditinstitute verbunden. Zugleich erschwert die Vielfältigkeit und Anzahl der strukturierten Produkte am Markt die Übersicht und somit die Anlageentscheidung.