Soll Deutschland Leopard-2-Kampfpanzer zur Unterstützung der Ukraine liefern? Die Bundesregierung hat dahingehend noch keine Entscheidung getroffen. Der neue Verteidigungsminister Boris Pistorius lässt unterdessen als eine seiner ersten Amtshandlungen den Bestand der Kampfpanzer und deren Verfügbarkeit für den Export prüfen.
Der Kampfpanzer Leopard 2 aus deutscher Produktion ist eines der modernsten gepanzerten Fahrzeuge der Welt und aus diesem Grund bei den Streitkräften anderer Staaten äußerst beliebt. Das 62-Tonnen-Ungetüm der Rüstungsschmiede Krauss-Maffai Wegmann (KMW) ging Ende der 1970er-Jahre in Produktion und wurde seither mehrmals modifiziert.
Seit 1992 wurden laut United Nations Register of Conventional Arms etwa 1.900 Exemplare ins Ausland exportiert, darunter auch gebrauchte Panzer, die nach der Reform der Bundeswehr, weg von der Landesverteidigung und hin zur Einsatzarmee, außer Dienst gestellt wurden. Besonders viele der Panzer verkaufte Deutschland in den 2000er Jahren - zuletzt wurden nur wenige Leoparden ins Ausland exportiert.
Der größte Abnehmer von Leopard-2-Panzern in den letzten 20 Jahren war die Türkei. Rund 334 Stück des modernen Kriegsgeräts wurden an den NATO-Partner verkauft - das entspricht knapp einem Fünftel aller seit 2002 exportierten Leoparden. Weitere Hauptabnehmer des Kampfpanzers sind Polen (14,8 Prozent), Chile (14,6 Prozent), Griechenland (12,9 Prozent) und Singapur (12,3 Prozent).