Statistiken zum demografischen Wandel
Schrumpfende Bevölkerung - mehr Sterbefälle als Geburten
Seit Jahren kommen in Deutschland weniger Babys auf die Welt als Menschen sterben. Im Jahr 2023 gab es hierzulande fast 700.000 Neugeborene. Die Anzahl der Verstorbenen ist mit rund einer Million deutlich höher. Die Geburtenbilanz lag somit zuletzt bei über 300.000 mehr Sterbefälle als Geburten. Auch die Geburtenrate lag in den vergangenen Jahren deutlich unter der Sterberate. Statistisch gesehen gab es im Jahr 2023 rund 12,2 Sterbefälle pro 1.000 Einwohner, aber nur 8,2 Neugeborene.Trotzdem stieg im Jahr 2023 die Einwohnerzahl in Deutschland an. Durch die Zuwanderung aus dem Ausland, insbesondere aus den Herkunftsländern der Ukraine, Rumänien und der Türkei, konnte das Defizit in der natürlichen Bevölkerungsbewegung ausgeglichen werden. Laut einer Prognose zur Entwicklung der Gesamtbevölkerung des Statistischen Bundesamtes werden im Jahr 2070 allerdings nur noch 74,5 Millionen Menschen in Deutschland leben, vorausgesetzt die Zuwanderung sinkt auf ein niedriges Niveau ab.
Die alternde Gesellschaft
Die Altersverteilung für Deutschland näherte sich stetig einer sogenannten, in Industriestaaten verbreitenden, Urnenform an. Sie bildet sich bei kontinuierlich sinkenden Geburtenzahlen und gleichzeitig hoher Lebenserwartung, bzw. bei einem hohen Anteil älterer Jahrgänge sowie einem dazu im Vergleich stehendem niedrigen Anteil der jüngeren durch niedrige Geburtenzahlen (siehe auch Fertilitätsrate). Diese Entwicklung führt auch dazu, dass das Durchschnittsalter der Bevölkerung ansteigt. So betrug das Durchschnittsalter für Deutschland im Jahr 2011 noch 43,9 Jahre und stieg bis 2023 sukzessive auf rund 44,6 Jahre an. Damit gehört Deutschland zu einem der Länder mit der ältesten Bevölkerung weltweit.Interessant ist in dieser Hinsicht auch die Entwicklung der Bevölkerung im erwerbsfähigen Alter, die im Rahmen des Generationenvertrages für die Versorgung der Bevölkerung im nicht erwerbsfähigen Alter zuständig ist. Diese sank von einem Anteil von 68,7 Prozent im Jahr 1991 kontinuierlich auf einen Anteil von 63,6 Prozent im Jahr 2023. Damit das Rentensystem auch in Zukunft funktionieren kann, müssen gesetzliche Anpassungen vorgenommen werden, um den demografischen Wandel auszugleichen. Ein Mittel wird die schrittweise Erhöhung des Renteneintrittalters sein, das aktuell im Schnitt bei rund 64,1 Jahren liegt.