Die Bundesregierung gilt als exekutive politische Gewalt in der Bundesrepublik Deutschland. In der politischen Regel arbeitet die Bundesregierung mit den dazugehörigen Ministerin Gesetze aus und legt diese dem
zur Beratung vor. Erst nach der parlamentarischen Beratung durch die legislative Gewalt des Parlaments kann ein
verabschiedet werden und in Kraft treten. Den Vorsitz der Bundesregierung hat der/die Bundeskanzler:in. Das Amt des Kanzlers bzw. der Kanzlerin wird durch den Bundestag gewählt, die Zusammensetzung des Bundestags wird durch die wahlberechtigte Bevölkerung bestimmt. Alle weiteren Mitglieder der Bundesregierung, die Bundesminister und -ministerinnen, werden durch den Kanzler bzw. die Kanzlerin benannt. In der Regel werden die politischen Ämter der Bundesregierung, das auch als Kabinett bezeichnet wird, in den Koalitionsverhandlungen zwischen den Parteien ausgehandelt.
Aktuell besteht die
Bundesregierung aus einem Dreierbündnis aus SPD, Bündnis 90/ Die Grünen und der FDP. Geführt wird die sogenannte Ampel-Koalition vom SPD-Bundeskanzler Olaf Scholz. Von den insgesamt 15 Bundesministerien (ohne den Bundesminister für besondere Aufgaben) führt die SPD sechs Häuser, die Grünen stellen fünf Bundesminister:innen, die FDP steht vier Bundesministerien vor. Die Anzahl der Ministerien variierte in der Vergangenheit und können zu jeder Legislaturperiode neu zugeschnitten werden. Dadurch kann die Bundesregierung eigene politische Schwerpunkte setzen.
Aufgabe und Arbeitsweisen der Bundesregierung
Die zentrale Aufgabe einer Bundesregierung und ihren Ministerien ist die fachliche Vorbereitung von Gesetzesentwürfen. Die Mehrzahl der eingebrachten Gesetze einer Legislatur beruhen in der Regel auf
Regierungsvorlagen, doch auch auf Initiative des Bundestags und des Bundesrats können Gesetzesvorlage entstehen. Die Gesetzesentwürfe der Bundesregierung müssen formal durch das Kabinett beschlossen werden, bevor sie im Plenum des Bundestags und seinen Ausschüssen beraten und schließlich verabschiedet werden.
Eine weitere zentrale politische Aufgabe des Kabinetts ist die Aushandlung des
Bundeshaushalts, die finanzpolitische Grundlage der Bundesregierung. Verantwortlich für die Ausarbeitung des Haushaltsentwurf ist das Bundesfinanzministerium, jedoch gibt jedes Ministerium finanzpolitische Eckwerte an das Finanzministerium weiter, um in Anschluss im Bundeskabinett über den Entwurf zu beraten, bevor dieser im Plenum des Bundestags beraten wird. Dabei besitzt das Bundesfinanzministerium ein Vetorecht gegenüber den Budgetplanungen der Ministerien, wenn diese finanzpolitische Konsequenzen mit sich führt.
Neben der Ausarbeitung von Gesetzen fungieren die Mitglieder der Bundesregierung auch als politischer Vertreter in internationalen Gremien oder bei zwischenstaatlichen Treffen. Auf
europäischer Ebene ist die Aufgabe des Bundeskanzlers bzw. der Kanzlerin im Europäischen Rat von besonderer Relevanz.
Veränderungen der Bundesministerien
Zu Beginn einer Legislaturperiode definiert die gewählte Bundesregierung die
Anzahl der Bundesministerien sowie deren Ressorts. So kann jede Bundesregierung durch die Benennung ihrer Ministerien politische Schwerpunkte setzen und ihre Arbeit an gesellschaftliche oder geopolitische Gegebenheiten anpassen. In der 1960er Jahren wurden die meisten Ministerposten auf Bundesebene verteilt, in der jungen Bundesrepublik waren unter anderem Bundesminister für gesamtdeutsche Fragen, für Bundesrat und Länder oder für Vertriebene und Kriegsgeschädigte eingesetzt. Nach dem Fall der Mauer setzte Kanzler Helmut Kohl in seinem dritten Kabinett mehrere Bundesminister für „besondere Aufgaben“ ein, die in der Aufgabe der
Wiedervereinigung politisch tätig waren. Im Laufe der Geschichte sank die Anzahl der Bundesministerien jedoch tendenziell ab. In der Kanzlerschaft der Ära Angela Merkel existierten 14 Bundesministerien. Die Ampel-Koalition unter SPD-Bundeskanzler Olaf Scholz erweiterte das Kabinett mit dem Bundesministerium für Bauen um einen weiteren Posten, zuvor war das politische Ressort um das Thema Bau im Bundesinnenministerium verankert. Mit der Benennung eines eigenen Ministeriums sollte dem Thema mehr politische Aufmerksamkeit geschenkt werden.
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