Trends in der Gastronomie: von AI bis Zero Waste
Welche digitalen Trends beeinflussen die Gastronomie?
Rund 28 Prozent der Unternehmen aus dem Dienstleistungsbereich haben bereits künstliche Intelligenz im Einsatz, bei weiteren 16,5 Prozent der Unternehmen ist der Einsatz geplant, knapp 35 Prozent diskutieren darüber. Mehr als die Hälfte der Unternehmen aus dem deutschen Gastgewerbe sehen KI-Anwendungen als relevant für ihr Geschäft. Vornehmlich zur Text- und Sprachverarbeitung kommt künstliche Intelligenz im Gastgewerbe bereits zum Einsatz. In der Gastronomie kann AI routinemäßige Aufgaben automatisieren und zum Beispiel mithilfe intelligenter Chatbots Kundenbestellungen und -anfragen aufnehmen.Immer mehr Menschen in Deutschland nutzen die Möglichkeiten der mobilen Bezahlung. Ob mit Smartphone, Smartwatch oder Kreditkarte – das kontaktlose Bezahlen wird auch in der Gastronomie immer stärker gefragt. Zwar nutzt ein Großteil der gastgewerblichen Betriebe in Deutschland bereits ein digitales Kassensystem, doch noch längst nicht alle Gastronomiebetriebe bieten Kartenzahlung und mobiles Bezahlen an. Dabei fragt insbesondere die jüngere Generation das mobile Payment nach. Diese Bezahlweise bringt zum einen Vorteile, wie Zeitersparnis und einen hohen Sicherheitsstandard, zum anderen stellt das kontaktlose Bezahlen spezielle technologische Ansprüche an das Kassensystem und auch die Frage nach dem Trinkgeld wirft bei vielen Unsicherheiten auf.
Ein weiterer Trend in der Gastronomie ist der Einsatz von Robotik: Autonome Serviceroboter werden in gastronomischen Betrieben eingesetzt und unterstützen das Personal vor Ort beim Bringen oder Abräumen der Speisen und Getränke. Auch für die Auslieferung von Essen kann auf diese Technologie zurückgegriffen werden. Autonome Essenslieferanten liefern die Online-Essensbestellungen direkt zum Haus der Kund:innen. Dafür wird das Essen einem autonomen Roboter übergeben, der so programmiert ist, dass er mithilfe eines GPS-Signals den Weg zur Auslieferungsadresse findet. Die Kund:innen müssen die Bestellung nur noch selbstständig aus dem Lieferroboter entnehmen. Firmen wie Kiwibot und Starship Technologies haben bereits eine Vielzahl solcher Lieferroboter im Einsatz. Bei Markteinführung im September 2017 lag die Anzahl der autonomen Essenslieferungen von Starship Technologies noch bei 5.000 Lieferungen weltweit. Mittlerweile hat das Unternehmen rund sechs Millionen Essenslieferungen durchgeführt.
Welche Nachhaltigkeitstrends gibt es in der Gastronomie?
Das Bewusstsein für Nachhaltigkeit steigt in der deutschen Bevölkerung. 45 Prozent der Deutschen legen bei der Ernährung Wert auf Nachhaltigkeit. 43 Prozent ist es wichtig, dass Herkunft und Verarbeitung der Lebensmittel transparent sind. 51 Prozent achten auf Regionalität. Damit zählen Nachhaltigkeitsthemen zu den wichtigsten Ernährungstrends in Deutschland. Das steigende Interesse an einer nachhaltigen Lebensweise ist auch in der Gastronomie angekommen: Seit dem Jahr 2020 werden Gastronomiebetriebe durch den Guide-Michelin mit einem grünen Stern für Engagement im nachhaltigen Handeln ausgezeichnet. Kriterien dafür sind unter anderem die Reduzierung von Verpackungsmüll und Food-Waste, eine hohe Saisonalität der Produkte oder die Verwendung von regionalen beziehungsweise selbst angebauten Lebensmitteln. Im Jahr 2024 wurden insgesamt 77 gastronomische Betriebe mit einem grünen Stern für nachhaltiges Engagement belohnt.Fast 38 Millionen Deutsche achten auf Regionalität. Insbesondere bei Eiern, frischem Obst und Gemüse, Backwaren, Fleisch und Wurst sowie Milchprodukten sind Deutschen eine regionale Herkunft der Lebensmittel wichtig. Nicht nur im eigenen Haushalt, sondern auch beim Restaurantbesuch wird hierauf geachtet. Immer mehr Gastronomiebetriebe versuchen einen hohen Standard bei der Regionalität der verwendeten Lebensmittel zu sichern. Sogar der Fast-Food-Riese McDonald’s engagiert sich in diesem Bereich. Mittlerweile bezieht das Unternehmen bestimmte Lebensmittel ausschließlich aus Deutschland, darunter Milch, Gurken, Eier und Rindfleisch. Tomaten, Kaffee und Fisch werden hingegen fast ausschließlich aus dem Ausland importiert.
Die Lebensmittelverschwendung und das Abfallaufkommen gelten als eines der größten Probleme im Hinblick auf Nachhaltigkeit in der Gastronomie. Allein McDonald’s in Deutschland hatte im Jahr 2023 mehr als 14.300 Tonnen an Speiseresten übrig, hinzu kam tonnenweise Verpackungsmüll. Dabei achten immer mehr Menschen darauf, möglichst wenig Lebensmittel zu verschwenden. Für Restaurants stellt die Vermeidung von Food Waste eine große Herausforderung dar. Einerseits soll eine möglichst vielfältige Speisekarte mit frischen Zutaten angeboten werden, andererseits sollen am Ende des Tages möglichst wenig Lebensmittel weggeworfen werden. Das Unternehmen Too Good To Go setzt sich für Zero Waste in der Lebensmittelbranche ein und bietet Gastronomiebetrieben eine Lösung zur Reduzierung der Lebensmittelverschwendung: Mithilfe der mobilen App des Unternehmens können Restaurants und Lebensmittelbetriebe übrig gebliebenes Essen zu einem reduzierten Preis weiterverkaufen. Im Jahr 2023 wurden so über die Too Good To Go-App fast 121,7 Millionen Mahlzeiten gerettet.