Speisepilze: Ernte und Verbrauch
Der weltweite und der deutsche Anbau von Speisepilzen
Weltweit betrachtet ist China das mit Abstand führende Erzeugerland von Pilzen und Trüffeln. An zweiter und dritter Stelle folgen Japan und die USA. Innerhalb der Europäischen Union gehören Polen, die Niederlande und Spanien zu den wichtigsten Produktionsländern der beliebten Champignons. Deutschland rangiert EU-weit auf dem fünften Platz. Insgesamt belief sich die Erntemenge von Speisepilzen in Deutschland auf etwa 80.000 Tonnen – darunter mehrheitlich Champignons. Aber auch Edelpilze, wie Shiitake sowie Kräuter- und Austernseitlinge, werden in Deutschland angebaut, spielen aber eine untergeordnete Rolle auf dem deutschen Markt.Über 10.000 Tonnen Speisepilze stammen in Deutschland aus (vollständig) ökologischer Erzeugung. Während der Bio-Anteil bei Champignons zuletzt bei etwas über 15 Prozent lag, betrug der Bio-Anteil bei Edelpilzen 95 Prozent (Stand: 2021). Die Unterschiede zwischen herkömmlichem und ökologischem Anbau sind dabei eher gering. Generell werden im Pilzanbau keine chemischen Pflanzenschutzmittel (nicht zulässig) oder mineralische Düngemittel genutzt. Ob der Speisepilzanbau nun als "Bio" oder "konventionell" etikettiert wird, hängt stattdessen von der Herkunft der verwendeten Substratbestandteile ab.
Auch wenn die Erntemenge von Pilzen in den vergangenen zehn Jahren deutlich gestiegen ist, kann Deutschland mit einem Selbstversorgungsgrad von knapp 43 Prozent seinen Eigenbedarf an Champignons mit der eigenen Produktion nicht decken. Somit muss die Bundesrepublik Pilze aus dem Ausland importieren. Die wichtigsten Lieferländer sind dabei Polen und die Niederlande. Auch China gehört zu den wichtigsten Herkunftsländern von Speisepilzen.
Zwei Kilogramm Champignons isst ein Deutscher durchschnittlich pro Jahr
Insgesamt ist der Konsum von Pilzen, wie Champignons, in den vergangenen Jahren eher konstant geblieben. Rund zwei Kilogramm Champignons isst ein durchschnittlicher Verbraucher in Deutschland. Neben der Verwendung als Zutat für die verschiedensten Speisen (z .B. als Pizzabelag), spielen Pilze in der jüngeren Vergangenheit auch zunehmend eine Rolle als Basis für Fleischersatzprodukte.Pilze gelten als gesund und ergänzen auch häufiger den Diätplan von Verbrauchern. Sie enthalten wertvolle Vitamine sowie Mineralstoffe und sind kalorienarm. Jedoch gilt der Verzehr einiger bestimmter Wildpilzarten gerade in Süddeutschland aufgrund erhöhter Radiocäsium-Werte, infolge der Reaktorkatastrophe in Tschernobyl 1986, als bedenklich. Zudem setzt das Pilzsammeln stets ausreichende Pilzkenntnisse voraus, zumal bei vielen Wildpilzarten Verwechslungsgefahr mit giftigen Pilzen besteht.
Im Vergleich zu Wildpilzen sind Zuchtpilze, wie Champignons, vergleichsweise günstig im Handel zu haben. Grund ist, dass Wildpilze nicht kommerziell gezüchtet werden können, sondern beispielsweise im Wald gesammelt werden müssen. Zuletzt lag der Verkaufspreis von Zuchtchampignons in Deutschland bei rund 369,63 Euro pro 100 Kilogramm. Nur in Malta und Griechenland sind die Pilze in der EU teurer. Insbesondere seit dem Jahr 2018 sind die Verbraucherpreise für Champignons in Deutschland gestiegen. Grund sind u. a. erhöhte Energiekosten in der energieintensiven Pilzbranche sowie steigende Personalkosten.