Kautschukexport aus dem Kongo-Freistaat (heute DR Kongo) 1891, 1896 und 1901

Im Jahr 1891 wurden 100 Tonnen Kautschuk aus dem Kongo-Freistaat nach Europa exportiert. Fünf Jahre später lag die Ausfuhrmenge bei 1.300 Tonnen, im Jahr 1901 waren es bereits 6.000 Tonnen.

König Leopold und der Kongo-Freistaat

Der Kongo-Freistaat existierte von 1885 bis 1908 und war die Privatkolonie des belgischen Königs. Das riesige Land (heute DR Kongo) war 75-größer als Belgien und reich an Edelmetallen, Diamanten und anderen lukrativen Rohstoffen. Es machte Leopold II. zum größten "Landbesitzer der Welt" (SPIEGEL 2013). 1908 musste Leopold seine Kolonie an den belgischen Staat verkaufen und der Kongo-Freistaat wurde zur Kolonie Belgisch-Kongo.

Die Kongogräuel

Die natürlichen Ressourcen des Kongo wurden rücksichtslos ausgebeutet. Besonders lukrativ waren die Agrargüter Kautschuk, Kaffee und Palmöl. Wie überall im Kongo gingen die Kolonialherren bei der Kautschukernte äußerst brutal gegenüber der Zivilbevölkerung vor. Diese wurde durch drückende Steuern, Gewalt und Geiselnahmen zur Arbeit gezwungen. Von 1880 und 1920 halbierte sich die Bevölkerung des Kongo: Nach Schätzungen starben in dieser Zeit mindestens 10 Millionen Menschen an Gewalt, Hunger, Erschöpfung und Krankheiten. Die "Kongogräuel" führten zu internationalen Protesten.