Fünf Jahre verbrachte Julian Assange in britischer Gefangenschaft. Nun ist der Mitbegründer der Enthüllungsplattform WikiLeaks überraschend wieder auf freiem Fuß. Nach jahrelangem juristischem Tauziehen handelte Assange einen Deal mit der US-Justiz aus, der ihm die Freiheit und eine Rückkehr in seine Heimat Australien ermöglicht. Als Teil des Abkommens hat sich Assange vor einem US-Gericht auf der Marianeninsel Saipan im Zusammenhang mit Spionagevorwürfen in einem Anklagepunkt schuldig bekannt. Im Gegenzug soll er zu fünf Jahren Haft verurteilt werden, die er aber bereits abgesessen hat.
Die Statista-Infografik gibt einen Überblick über die Ereignisse rund um Julian Assange, seit der schicksalhaften Veröffentlichung der US-Geheimakten im Jahr 2010. Der Leidensweg des Australiers begann im August 2010 mit der Einleitung eines Ermittlungsverfahrens wegen Vergewaltigungs- und Belästigungsvorwürfen durch die Staatsanwaltschaft im schwedischen Stockholm. Zwei Frauen hatten Assange sexuelle Vergehen vorgeworfen, das Verfahren wurde jedoch zwischenzeitlich eingestellt. Assange wurde zwar inhaftiert, konnte aber gegen Kaution freikommen und flüchtete aus Angst über Schweden an die USA ausgeliefert zu werden im Sommer 2012 in die ecuadorianische Botschaft in London, wo er die nächsten sieben Jahre als politischer Asylant lebte. Im April 2019 entzog ihm der neue ecuadorianische Präsident Lenín Moreno Asyl und Staatsbürgerschaft, woraufhin der Whistleblower festgenommen wurde und wegen Verstoßes gegen Kautionsauflagen zu einer knapp einjährigen Haftstrafe verurteilt wurde. Nach Verbüßung dieser blieb er allerdings in Auslieferungshaft. Die Auslieferung an die USA konnte aber wegen gesundheitlicher Bedenken und internationalem Druck mehrfach abgewendet werden.