Glücksspiel, arabische Staatsfonds und Rüstungsunternehmen - moralische und ethische Bedenken spielen in der Welt der europäischen Fußballelite keine Rolle, solange das Geld stimmt. Vor allem Wettanbieter sind als Hauptsponsoren in den fünf großen Ligen weit verbreitet – allen voran in der englischen Premier League. In der abgelaufenen Saison war Glücksspiel die meistvertretene Branche unter den Hauptsponsoren in der höchsten britischen Spielklasse. Auch, weil die Deals für die Klubs sehr lukrativ sind, wie die Statista-Grafik mit Daten von SPOBIS zeigt.
Unter den zehn profitabelsten Neuabschlüssen befinden sich vier Wettanbieter. Aston Villa, FC Fulham und FC Burnley bekommen für ihre Unterschrift rund neun bis 14 Millionen Euro pro Saison von den jeweiligen Hauptsponsoren BK8, Sbotop und W88. Aber auch der VfB Stuttgart und Winamax einigten sich auf ganze 6,5 Millionen Euro pro Saison.
Mit dem Geld, was aus Saudi-Arabien investiert wird, können aber selbst die Wettanbieter nicht mithalten. So verpflichtet sich der saudische Veranstalter Sela Newcastle United etwa 29,3 Millionen Euro pro Saison zu zahlen. Das Unternehmen gehört dem saudi-arabischen Staatsfonds, der gleichzeitig Mehrheitseigentümer von Newcastle United ist. Von finanziellem Fairplay kann hier also keine Rede sein. Noch einmal mehr als zehn Millionen Euro mehr legt die Fluggesellschaft Riyadh Air für das Sponsoring von Atlético Madrid hin. Auch die Airline ist im Besitz des Public Investment Fund Saudi-Arabiens.