In Deutschland sind im vergangenen Jahr rund 58.000 Privatflüge durchgeführt worden. Im europäischen Vergleich wird das nur von Frankreich und dem Vereinigten Königreich übertroffen. Weitere Länder mit besonders vielen Privatflügen sind unter anderem Italien, Spanien und die Schweiz. Die Daten wurden von Greenpeace erhoben. Die von Deutschland ausgehenden Privatjetflüge verursachten Greenpeace zufolge im Jahr 2022 insgesamt 208.600 Tonnen CO2 - das entspräche dem durchschnittlichen CO2-Ausstoß von 130.00 PKWs pro Jahr.
Nach Berechnungen der Organisation Transport & Environment sind die Pro-Kopf-Emissionen von Privat- und Geschäftsflugzeugen im Schnitt rund zehn mal so hoch wie die von großen Verkehrsflugzeugen. Im Vergleich mit anderen Verkehrsmitteln wie Bussen oder Eisenbahnen sieht die Emissionsbilanz der Privatflieger noch schlechter aus, wie diese Statista-Grafik zeigt.
Privatflugzeuge geraten daher in Deutschland zuletzt stärker in die Kritik. Die Grünen im Bundestag fordern höhere Kosten für Flüge mit Privatjets, wegen deren schlechten Klimabilanz: Privat- und Geschäftsflugzeuge sind mehrheitlich deutlich kleiner als Verkehrs- und Linienflugzeuge. Durch ihre geringere Sitzplatzkapazität weisen sie pro Kopf gerechnet auch deutlich höhere CO2-Emissionen als größere Flieger mit mehr Sitzen auf, wie diese Statista-Grafik zeigt.
Die Grundlage für die Greenpeace-Analyse bilden Daten des Luftfahrtanalyseunternehmens Cirium. Die Flüge werden nach Jahr, Strecke und Flugzeugtyp aufgeschlüsselt. Ausgewählte kleine Flugzeugtypen mit weniger als drei Sitzen wurden von den Daten ausgeschlossen, da sie hauptsächlich für Freizeit- und nicht für Geschäfts- oder Privatflüge genutzt werden. Außerdem wurden Flüge von und zu Flughäfen ohne IATA-Code sowie Flüge, die auf demselben Flughafen ankommen, von dem sie abgeflogen sind, ausgeschlossen.