Deutschland ist einer der weltgrößten Exporteure von Altkleidern. Wie die Statista-Infografik zeigt, waren Polen, die Niederlande und Belgien im vergangenen Jahr die größten Abnehmerländer: knapp ein Drittel aller Exporte sind in diese beiden Länder verbracht worden. Ein großer Teil davon dürfte über die Häfen Rotterdam, Danzig und Antwerpen in Richtung Afrika und Asien weiter transportiert werden.
Gewerbliche Firmen transportieren Altkleider - zu Ballen gepresst - oftmals auf dem Seeweg - in Länder wie Ghana oder Nigeria. Kritiker bemängeln Medienberichten zufolge, dass ein großer Teil der verschifften Ware unbrauchbar sei und direkt auf dem Müll lande. Gebrauchte Textilien sind beispielsweise in Ghana weit verbreitet, gleichzeitig sind dort Textil-Abfälle an Stränden oder Gewässern ein Problem.
Innerhalb von zehn Jahren ist die Menge an Textil- und Bekleidungsabfällen in Deutschland um rund 70 Prozent gestiegen. Das meldete kürzlich das Statistische Bundesamt in Wiesbaden. Demnach wurden im vergangenen Jahr rund 462.500 Tonnen Altkleider und andere gebrauchte Textilien in Ausland exportiert. Pro Kopf der deutschen Bevölkerung gerechnet sind das 5,5 Kilogramm.
Ein Weg zur Reduzierung von Altkleidern sind Second Hand Geschäfte. In den USA steigt das Marktvolumen mit Second Hand Kleidung zuletzt deutlich an. Auch in Deutschland gewinnt der nachhaltige Trend zum Kauf von Secondhandkleidung an Bedeutung. Im Jahr 2021 ist der Anteil der Deutschen, die schon einmal Mode aus zweiter Hand erworben haben auf rund 67 Prozent angestiegen. Die meisten Käufer von Secondhandkleidung nutzen dafür Online-Plattformen und vor allem bei Verkäufer ist das Internet der bevorzugte Verkaufsort. Wichtige Onlinehändler von Secondhandmode sind zum Beispiel Momox und Vinted.