In den letzten zehn Jahren ist die Nachfrage nach dualen Ausbildungsplätzen in der Tendenz deutlich gesunken. Trotz dieses allgemeinen Trends gibt es Berufe, die in den letzten Jahren eine kontinuierlich steigende Ausbildungsplatznachfrage verzeichnen. Wie die Statista-Grafik auf Basis von Daten des Instituts der deutschen Wirtschaft Köln (IW) veranschaulicht, kommen alle dieser stärker nachgefragten Ausbildungen aus Bereichen, die relevant für die Bewältigung der aktuell drängenden Fragen sind. So werden beispielsweise für die Erreichung der Klimaziele Dachdeckerinnen und Dachdecker für die Montage von Solarpaneelen benötigt, Sanitär-, Heizungs- und Klimatechnikfachkräfte für den Einbau von Wärmepumpen; Zweiradtechnikerinnen und -techniker werden für die Mobilitätswende gebraucht und Fachkräfte der Immobilienvermarktung und -verwaltung für die Bereitstellung von mehr Wohnraum.
Die in der Grafik gezeigten Berufe weisen laut IW gleich mehrere attraktive Merkmale auf, was möglicherweise dazu führe, dass sich Jugendliche häufiger als früher für diese Berufe entscheiden würden: Mit Ausnahme der Zweiradtechnik weisen alle diese Berufe Fachkräfteengpässe auf und bieten damit ein hohes Maß an Jobsicherheit. Zudem hätten die Unternehmen in allen genannten Berufen ihr Ausbildungsplatzangebot in den letzten Jahren erhöht. Somit haben Ausbildungsinteressierte in diesen Berufen gute Chancen auf einen Ausbildungsplatz. Die Gehälter entsprächen – mit Ausnahme der Zweiradtechnik – in etwa dem Median für alle Berufe oder liegen darüber. Und die genannten Berufe hätten sich insofern als krisenfest erwiesen, als in der Corona-Pandemie kein nennenswerter Einbruch bei der Beschäftigung stattgefunden habe.
Im Hinblick auf die prozentuale Steigerung der Ausbildungsnachfrage im Vergleich zum Basisjahr 2016 zeigt sich demzufolge der größte Anstieg bei den Führerinnen und Führern von Erdbewegungs- und verwandten Maschinen. Dieser starke prozentuale Effekt hängt laut Experten des IW jedoch auch damit zusammen, dass es sich hier um den Beruf der Liste handelt mit der in absoluten Zahlen geringsten Nachfrage, wo kleinere absolute Veränderungen bereits größere prozentuale Anstiege zur Folge haben.
Die Zahl der Studierenden in Deutschland ist in den letzten 20 Jahren deutlich gestiegen – die der Auszubildenden hingegen gesunken. Derzeit kommen auf 499.000 gemeldete Ausbildungsstellen in Deutschland nur 376.000 Bewerber. Insgesamt blieben im Juni des laufenden Jahres 259.000 Ausbildungsstellen unbesetzt. Das zeigt diese Statista-Infografik auf Basis von Daten der Bundesagentur für Arbeit (BA). Die Zahlen der Bewerber weisen zudem eine rückläufige Tendenz auf.