Junge Menschen verschulden sich eher bei Telekommunikationsfirmen
Personen, die im Jahr 2013 von Schuldnerberatungsstellen beraten wurden, hatten durchschnittlich rund 33.000 Euro Schulden, den Großteil davon bei Kreditinstituten (fast 18.000). Bei Telekommunikationsfirmen lagen nur etwa 2,6 Prozent ihrer Verbindlichkeiten. Anders der Fall bei den unter 25-Jährigen, wo dieser Bereich mehr als 18 Prozent der Schulen ausmacht. Auch in absoluten Zahlen sind die durchschnittlichen Schulden hier höher.
Das monatliche Nettoeinkommen junger Schuldner lag bei Aufnahme der Beratung durchschnittlich laut Statistischem Bundesamt bei 725 Euro. Fast zwei Monatseinkommen wären demnach notwendig, um ausschließlich die Forderungen von Telekommunikationsanbietern zu begleichen.
Hauptauslöser der Überschuldung von Personen, die 2013 Unterstützung bei einer Schuldnerberatungsstelle suchten, war der Verlust des Arbeitsplatzes (23,6 Prozent). Dies gilt auch für die unter 25-Jährigen (25,2 Prozent). Bei ihnen spielte jedoch unwirtschaftliche Haushaltsführung eine fast ebensogroße Rolle (20,4 Prozent).
Die Ergebnisse der zitierten Überschuldungsstatistik des Statistischen Bundesamtes beruhen auf Angaben von 277 der insgesamt rund 1.100 Schuldnerberatungsstellen in Deutschland. Diese stellten anonymisierte Daten von rund 90.000 beratenen Personen mit deren Einverständnis bereit. Die Teilnahme an dieser Statistik war sowohl für die Beratungsstellen als auch für die Ratsuchenden freiwillig.