Der Zustand von Eichen und Buchen in deutschen Wäldern ist besorgniserregend. Wie die Statista-Grafik auf Basis von Daten des Bundesministeriums für Ernährung und Landwirtschaft (PDF-Download) zeigt, waren bei der Waldzustandserhebung im Jahr 2023 lediglich 17 Prozent der untersuchten Eichen und 15 Prozent der Buchen frei von Blattverlust. Zu Beginn der jährlichen Aufzeichnung im Jahr 1984 litten noch deutlich weniger Bäume unter der so genannten Kronenverlichtung.
Laut Umweltbundesamt gibt es verschiedene Gründe für die Entwicklung. Dazu gehören mit Schadstoffen angereicherter (so genannter saurer) Regen, lange Trockenperioden, Insekten- und Krankheitsbefall oder auch das Alter des Baumes. Bei Eichen und Buchen gibt es zudem das Phänomen der Mastjahre, bei denen es zu einer überdurchschnittlichen Ausbildung von Früchten kommt. In der Folge bildet die Baumkrone weniger Blätter aus. Auch andere Laubbäume leiden unter Kronenverlichtung. Bei Kiefern, Fichten und anderen Nadelbäumen ist das Phänomen weniger stark ausgeprägt oder nicht vorhanden.
Zur Methodik: Im Aufnahmezeitraum von Mitte Juli bis Mitte August nehmen Fachleute der Länder auf systematisch über die gesamte Waldfläche Deutschlands verteilten Stichprobenpunkten den Kronenzustand der Waldbäume auf. Beurteilungsmaßstab ist die Verlichtung der Baumkronen im Vergleich zu einer voll belaubten bzw. benadelten Krone. Die Abweichung von einer vollständigen Belaubung wird in 5-Prozent-Stufen geschätzt. Diese 5-Prozent-Stufen werden zu breiteren Klassen, den sogenannten Schadstufen, zusammengefasst. Die Schadstufe "deutliche Kronenverlichtung" fasst dabei drei Schadstufen zusammen: die mittelstarke Kronenverlichtung, starke Kronenverlichtung und abgestorbene Bäume.