EZB: Die Währungshüter Europas
Die Europäische Zentralbank (EZB) mit Sitz in Frankfurt am Main ist die Währungsbehörde für die Mitgliedstaaten der Europäischen Währungsunion und bildet mit den nationalen Zentralbanken der EU-Staaten das Europäische System der Zentralbanken. Das Euro-Währungsgebiet besteht aus 20 Mitgliedstaaten der Europäischen Union (insgesamt 27 Mitgliedstaaten; Stand: 2025). Seit November 2019 ist Christine Lagarde Präsidentin der Europäischen Zentralbank. Diese war zuvor geschäftsführende Direktorin des Internationalen Währungsfonds (IWF).
Aufgaben der EZB
Im Allgemeinen hat eine Zentralbank die Aufgabe, sich um die Überwachung des Bankensystems und die Regulierung der Geldmenge in einer Volkswirtschaft zu kümmern. Im Euro-Raum übernimmt die EZB diese Aufgaben und kümmert sich um eine gemeinsame Geld- und Währungspolitik der Euro-Mitgliedstaaten. Dies geschieht beispielsweise durch die Festsetzung der Leitzinsen zur Steuerung des Geld- und Kapitalmarktes oder durch die Durchführung von Offenmarktgeschäften zur Beeinflussung der Geldmenge. Hierbei muss die EZB allerdings ihr vorrangiges Ziel der Gewährleistung von Preisniveaustabilität beachten, welche sich an der Entwicklung der Geldmenge M3 einer Volkswirtschaft ablesen lässt. Preisniveaustabilität wird ermöglicht, in dem Schwankungen des Geldwertes vermieden werden, insbesondere durch eine ausgeglichene konjunkturelle Entwicklung des jeweiligen Landes.Des Weiteren steuert die EZB den Umlauf von Euro-Banknoten und Euro-Münzen innerhalb des Währungssystems, da sie über das ausschließliche Recht verfügt, die Ausgabe der Euro-Währung zu genehmigen. Das Halten und Verwalten von Währungsreserven gehört ebenfalls zu ihren Aufgaben. Allein der Wert an gehaltenen Goldreserven der EZB belief sich im Jahr 2024 auf rund 40,9 Milliarden Euro.