Target2-Salden der Euro-Länder im Juli 2023
Auch Transaktionen im Rahmen von Offenmarktgeschäften des Eurosystems werden über das Target2-System abgewickelt. Fließen beispielsweise einer über die Bundesbank an Target2 teilnehmenden Bank Gelder aus dem Ausland zu, führt dies bei der Bundesbank zu Verbindlichkeiten gegenüber dieser Bank. Im Gegenzug entsteht eine Forderung der Bundesbank in gleicher Höhe gegenüber der sendenden nationalen Zentralbank. Diese wiederum belastet das Konto der sendenden Geschäftsbank. Die bei den nationalen Zentralbanken entstehenden Forderungen und Verbindlichkeiten aus einer über den Tag anfallenden Vielzahl solcher Transaktionen gleichen sich normalerweise nicht vollständig aus. Am Ende des Geschäftstages verbleibende Forderungen und Verbindlichkeiten aller an Target2 teilnehmenden nationalen Zentralbanken werden gemäß einem Abkommen im Eurosystem an die Europäische Zentralbank (EZB) übertragen und dort saldiert. Die so entstehenden Target2-(Netto)-Salden sind demnach das Ergebnis der grenzüberschreitenden Verteilung von Zentralbankgeld innerhalb der dezentralen Struktur des Eurosystems.
Im Juli 2023 verzeichnete Spanien bzw. die Banco de España einen negativen Target2-Saldo in Höhe von etwa 412,2 Milliarden Euro. Dies bedeutet, dass die spanische Notenbank rund 412,2 Milliarden Euro grenzüberschreitende Verbindlichkeiten gegenüber den anderen am Target2-System teilnehmenden Zentralbanken hatte.