Die Deutsche Bundesbank: Zentralbank der Bundesrepublik
Die Deutsche Bundesbank mit Sitz in Frankfurt am Main ist die Zentralbank der Bundesrepublik Deutschland und Teil des Europäischen Systems der Zentralbanken (ESZB). Sie ist verantwortlich für die nationale Umsetzung der Geld- und Währungspolitik der Europäischen Zentralbank (EZB) und hat das vorrangige Ziel, Preisniveaustabilität zu gewährleisten. Präsident der Bundesbank ist seit Januar des Jahres 2022 Dr. Joachim Nagel. Darüber hinaus ist Nagel unter anderem Mitglied des Rats der EZB, Gouverneur des Internationalen Währungsfonds (IWF) und Mitglied des Verwaltungsrats der Bank für Internationalen Zahlungsausgleich (BIZ).
Aufgaben der Bundesbank
Eine wichtige Aufgabe der Bundesbank ist die Abwicklung von Hauptrefinanzierungsgeschäften. Dabei tritt die Bundesbank gegenüber den Kreditinstituten als Refinanzierungsquelle und Clearingstelle auf. Die Kreditinstitute können ihren Bedarf an Zentralbankgeld durch sogenannte Refinanzierungsinstrumente decken (Zentralbankliquidität). Der Zinssatz des Hauptrefinanzierungsgeschäfts zählt zusammen mit den Zinssätzen der ständigen Fazilitäten zu den Leitzinsen der EZB. Unter Fazilität versteht man die Möglichkeit, innerhalb festgelegter Grenzen kurzfristig Kredite in Anspruch zu nehmen. Des Weiteren unterstützt die Bundesbank den Zahlungsverkehr zwischen inländischen und ausländischen Geschäftsbanken, beispielsweise den Großbetragszahlungsverkehr über Target2.Die Bundesbank versorgt die deutsche Wirtschaft mit Bargeld, überprüft das von den Banken und Wertdienstleistern eingezahlte Bargeld und stellt Falschgeld sicher. Darüber hinaus hält und verwaltet die Bundesbank die Währungsreserven der Bundesrepublik Deutschland. Die Währungsreserven umfassen die Bestände der Zentralbank an Gold und Devisen (inkl. Sonderziehungsrechte des IWF).
Jahresabschluss
Im Geschäftsjahr 2023 hat die Deutsche Bundesbank ihre Risikovorsorge bzw. ihre Rückstellungen für allgemeine Wagnisse komplett aufgelöst. Um ein ausgeglichenes Bilanzergebnis ausweisen zu können, mussten zuvor Belastungen im zweistelligen Milliardenbereich ausgeglichen werden. Demnach wird - wie bereits in den Vorjahren - als Ergebnis der Gewinn- und Verlustrechnung der Bundesbank erneut null ausgewiesen. Als Folge wird wie ebenfalls in den Jahren zuvor kein Gewinn an den Bundeshaushalt abgeführt. Der Begriff Risikovorsorge bezeichnet die Rückstellungen liquider Mittel, um erwartete oder potentielle Zahlungsausfälle auszugleichen. Diese Rückstellungen stehen in Zusammenhang mit den Krisenbekämpfungsmaßnahmen der Europäischen Zentralbank.In der Zentrale der Deutschen Bundesbank in Frankfurt am Main sowie in den 31 Filialen arbeiteten zum Ende des Jahres 2023 10.255 Beschäftigte auf Vollzeitbasis.