Die repräsentative Jugendwahlstudie 2024 des Instituts für Generationenforschung ermöglicht ein umfassendes Verständnis der Wünsche, Hoffnungen und Ängste der Jahrgänge von jungen Menschen, in deren Kreis es besonders viele Erstwählerinnen und Erstwähler gibt. Dabei wurde den Jugendliche auch die Frage gestellt, was sie mit einer Reihe von Parteien verbinden. Die Antwort "Diese Partei macht mir Angst" war hierbei auch möglich. In Westdeutschland haben 74 Prozent der Befragten angegeben, Angst vor der AfD zu haben. Im Osten waren es 65 Prozent. Am zweithäufigsten wurden hierbei die Grünen genannt, der Anteil war hier in Ostdeutschland höher. Auf Platz drei folgt im Osten mit 20 Prozent das Bündnis Sarah Wagenknecht, im Westen liegt das BSW fast gleichauf mit der Linkspartei. SPD und FDP wurden am seltensten genannt.
Bei der AfD, den Grünen und dem BSW haben die Forscher nach den Gründen für die Angst gefragt. Bei der AfD wurden mit abnehmender Häufigkeit Rechtsextremismus, Rückschritt und die Migrationspolitik angegeben. Ferner gaben die Befragten an, dass ihnen die Partei zu radikal und volksverhetzend sei. Die Gründe der Angst vor den Grünen waren zuvorderst "zu viele Vorgaben" und "zu volksfern". Die Gründe für die seltenere Angst vor dem BSW waren eine "fehlende klare Haltung", "AfD-Ähnlichkeit" oder "neue Partei" genannt.
Zu den weiteren Ergebnissen ihrer Jugendwahlstudie 2024 zählt laut den Forschern, dass sich die untersuchte Generation mehr und mehr von traditionellen politischen Einordnungen löst und sich außerdem zunehmend zu Extremen hingezogen fühlt. Parteien, die klare Positionen einnehmen und auf Social Media stark präsent sind, hätten bei jungen Wählern aktuell die besten Chancen. Der Wunsch nach Sicherheit und Klarheit in einer ungewissen Welt treibe viele junge Menschen zu radikalen politischen Entscheidungen.