Bei der bayerischen Landtagswahl 2018 etablierten sich die Freien Wähler um Parteivorsitzenden Hubert Aiwanger als Königsmacher für Markus Söders CSU, die bei der Wahl das zweitschlechteste Ergebnis in der Geschichte hinnehmen musste. Diese Rolle dürfte Aiwangers Partei auch bei der nächsten Bayernwahl am 8. Oktober 2023 wieder übernehmen, aktuelle Prognosen sehen die Freien Wähler zwischen 16 und 17 Prozent. Besonders erfolgreich dürfte die Partei in einem Regierungsbezirk sein, zumindest wenn sie die Ergebnisse von 2018 wiederholen kann.
Bei der bislang letzten Bayernwahl hatten die Freien Wähler in Niederbayern laut Bayerischem Landesamt für Statistik einen Stimmenanteil von knapp 18 Prozent, gefolgt von der Oberpfalz und Schwaben mit jeweils rund 14 Prozent. In Franken und Oberbayern ist Aiwangers Partei für Wähler:innen weniger relevant. Ihr Erfolg in Niederbayern lässt sich leicht erklären: Der in Ergoldsbach im Kreis Landshut geborene Hubert Aiwanger war vor seiner Tätigkeit als stellvertretender bayerischer Ministerpräsident Ortsvorsitzender von Rottenburg an der Laaber, Kreisvorsitzender in Landshut und Bezirksvorsitzender Niederbayerns. Auch heute noch ist Aiwanger Stadtrat in Rottenburg.
Obwohl der Aufstieg der Freien Wähler als bayerisches Phänomen gilt, ist die Partei deutschlandweit aktiv. Zu den mitgliederreichsten Landesvereinigungen gehören Hessen, Nordhrein-Westfalen und Rheinland-Pfalz. Letzteres Bundesland ist neben Bayern auch das einzige, in dem die Freien Wähler im entsprechenden Landesparlament vertreten sind.