Wirtschaftliche und finanzielle Lage des Freistaats
Bayern hatte mit einem Bruttoinlandsprodukt von rund 633 Milliarden Euro im Jahr 2019 nach Nordrhein-Westfalen die zweitgrößte Wirtschaftsleistung aller Bundesländer. Betrachtet man das BIP je Erwerbstätigen, gehört Bayern ebenfalls zu den stärksten Bundesländern in Deutschland. Die Arbeitslosenquote im Jahr 2019 betrug in Bayern 2,8 Prozent – die niedrigste aller Bundesländer. Ähnlich gering war 2019 die Jugendarbeitslosenquote mit 2,5 Prozent. Auch der Schuldenstand Bayerns war im Vergleich mit den anderen Bundesländern eher niedrig und betrug zur Mitte des Jahres 2020 knapp 17 Milliarden Euro. Rechnet man die Schulden des Bundeslandes und der zugehörigen Gemeinden auf die Anzahl der EinwohnerInnen um, ergibt sich mit ca. 2.282 Euro Schulden pro Kopf sogar der zweitniedrigste Schuldenstand aller Bundesländer. Nur in Sachsen war der Schuldenstand pro Kopf noch geringer (Stand: Juni 2020). Beim Länderfinanzausgleich 2019 war Bayern das größte der vier Geberländer, indem es ca. 6,7 Milliarden Euro an Zahlungen leistete.Leben und Wohnen in dem Bundesland
Wie bereits erwähnt, ist Bayern gemessen an der Einwohnerzahl mit rund 13 Millionen das zweitgrößte Bundesland in Deutschland. Der Anteil der erwerbsfähigen Bevölkerung wird im Vergleich nur noch von Hamburg und Berlin übertroffen und betrug im Jahr 2019 rund 65,8 Prozent. Der Anteil der ausländischen Bevölkerung lag im genannten Jahr mit 13,6 Prozent leicht über dem Durchschnittswert für Deutschland. Bezüglich der Wohnsituation gab es in Bayern im Jahr 2019 ca. 494 Wohnungen je 1.000 Einwohner, der drittniedrigste Wert im Ländervergleich. Andererseits liegt die durchschnittlich zur Verfügung stehende Wohnfläche je Einwohner mit 48,2 m² über dem deutschlandweiten Durchschnitt von 47 m². Mit rund 8,1 Millionen Pkws im Jahr 2020 gab es, mit Ausnahme von Nordrhein-Westfalen, in keinem anderen Bundesland so viele Autos wie in Bayern.Der Bayerische Bildungssektor
Hinsichtlich der schulischen Bildung wies Bayern mit 5,7 Prozent im Vergleich mit den anderen Bundesländern im Jahr 2019 den zweitniedrigsten Anteil an SchulabgängerInnen ohne Schulabschluss an der gleichaltrigen Bevölkerung auf. Auf der anderen Seite belegte der Freistaat beim Anteil der SchulabsolventenInnen mit allgemeiner Hochschulreife mit 32,1 Prozent den letzten Platz (geteilt mit Sachsen-Anhalt). Dennoch war Bayern im Wintersemester 2019/2020 mit insgesamt ca. 394.000 Studierenden das Bundesland mit der zweithöchsten Anzahl an immatrikulierten Personen. Beim Bildungsmonitor 2020 lag das Bundesland hinsichtlich der Betreuungsbedingungen im Ländervergleich knapp über dem bundesweiten Durchschnitt.Kriminalität und Justiz
Die Kriminalität lag in Bayern im Jahr 2019 auf einem vergleichsweise niedrigen Niveau. So war die Anzahl der Straftaten pro 100.000 EinwohnerInnen in dem Bundesland im genannten Jahr die geringste im Ländervergleich. Aufgeklärt werden konnten die Straftaten zu 67 Prozent; dies ist die höchste Aufklärungsquote aller Bundesländer. Rechtskräftig verurteilt wurden in Bayern im Jahr 2018 rund 116.365 Menschen. Insgesamt gab es zum 31. März 2020 rund 10.500 Gefangene und Verwahrte im geschlossenen und offenen Vollzug in den Bayerischen Justizvollzugsanstalten.Eine Vielzahl von Statistiken zu Bayern sind im Statista-Dossier zu Bayern zusammengestellt. Die vielfältigen Statistiken zu diversen Themen werden dabei in der Regel mit entsprechenden Statistiken für alle Bundesländer ergänzt, um einen Vergleich Bayerns mit den anderen deutschen Bundesländern zu ermöglichen.