Mehr als ein Drittel der Top-500-Onlinehändler in Deutschland verkaufen ihre Ware auch über den Amazon Marketplace. Das zeigt die Infografik auf Basis von Daten der Statista ecommerceDB. Damit ist der Anteil der entsprechenden Händler etwas höher als in den USA oder Großbritannien, aber mehr als doppelt so hoch wie in Frankreich. Der Amazon-Marktplatz ist für viele Händler ein profitabler Kanal. Amazon verkauft Ihre Produkte in Ihrem Namen und berechnet Ihnen eine Provision pro Verkauf. Der Verkauf findet also bei Amazon statt und nicht in Ihrem Geschäft bzw. Onlinestore.
Mehr als die Hälfte der Waren, die Menschen bei Amazon kaufen, stammen nicht von Amazon selbst, sondern von kleineren Händlern. Die zahlen Amazon eine monatliche Gebühr dafür, dass sie den digitalen Marktplatz ("Marketplace") als Verkaufsplattform nutzen dürfen. Dazu kommen Gebühren für das Abwickeln der Bestellung und Versandgebühren, von denen sich Amazon ebenfalls einen Teil einbehält. Marktbeobachter und ehemalige Mitarbeiter kritisieren, dass der Handelsriese seine Marktposition dazu ausnutzt, erfolgreich auf dem Marketplace agierende Händler zu verdrängen, indem das Unternehmen entsprechende Produkte ins eigene Sortiment aufnimmt, prominent bewirbt und hierdurch Wachstum generiert. Während der Corona-Krise hat Amazon einem Bericht des Handelsblatts zufolge die Lieferzeiten für ganze Produktkategorien deutlich nach oben gesetzt, weil die Logistikkapizitäten knapp geworden sind. Für viele Marketplace-Händler sei dies einem Lieferstopp gleichzusetzen.
Weitere Informationen zum Thema Online-Marktplätze erhalten Sie in der ecommerceDB-Studie Top 100 online marketplaces in 2021. Auf den Seiten der ecommerceDB finden Sie außerdem zahlreiche weitere Trend-Reports zum Thema E-Commerce.