Nur 23 Prozent der für den Statista Global Consumer Survey in Russland befragten Menschen kaufen Second-hand-Produkte. Etwas weiter westlich, in Polen, sind Gebrauchtwaren dagegen besonders populär, wie die Grafik zeigt. In Deutschland gaben 44 Prozent der Umfrage-Teilnehmer_innen an, in den letzten zwölf Monaten etwas aus zweiter Hand gekauft zu haben.
Die Umfrage zeigt auch, welche Produkte besonders oft gebraucht gekauft werden. Hierzulande sind das zum einen Bücher, Filme, Musik und Videospiele, zum anderen Kleidung und Schuhe. In beiden Kategorien lässt sich in jüngster Zeit eine Professionalisierung des Geschäfts beobachten. Anbieter wie Rebuy (u.a. Bücher, Elektronik), Momox (u.a. Bücher, Mode) oder Vinted (Mode) kaufen Gebrauchtwaren auf und verkaufen sie über ihre Webseiten und Apps weiter. Auch Online-Mode-Riese Zalando betreibt mit Zircle eine Plattform für Textilien und Schuhe aus zweiter Hand.
Ob das schon eine Abkehr vom Fast Fashion-Geschäftsmodell ist, lässt sich derzeit nicht beurteilen. Fakt ist, dass die Industrie durch die Lockdowns gerade unter massivem Druck steht. Händler_innen sitzen nicht nur hierzulande auf Bergen unverkaufter Saisonware. Unter diesen Umständen nicht über das eigene Geschäftsmodell nachzudenken, wäre wohl fahrlässig.