Laut der Weltgesundheitsorganisation (WHO) kommen jedes Jahr Millionen von Menschen bei medizinischen Behandlungen zu Schaden. Auch in Deutschland sind Behandlungsfehler keine Seltenheit.
Daten des Medizinischen Dienstes der Krankenkassen (MDK) zufolge wurden 2023 allein im Bereich der Orthopädie und Unfallchirurgie rund 3.665 Fälle gemeldet, bei denen in knapp 27 Prozent der Fälle Fehler nachgewiesen werden konnten. Wie die Statista-Grafik zeigt, ist vor allem die Pflege ein sehr fehleranfälliges Fachgebiet – hier bestätigten sich rund 67 Prozent der gemeldeten Behandlungsfehler. Hierbei muss jedoch erwähnt sein, dass Behandlungsfehler in der Pflege leichter festzustellen sind, als beispielsweise solche bei invasiven Eingriffen. Die Definition von Behandlungsfehlern ist zudem breit gefächert; sie reicht von falschen Laborwerten, über Verwechslungen, bis hin zur Amputation der falschen Gliedmaßen.
Die Dunkelziffer der Behandlungsfehler und damit verbundenen Schäden ist allerdings viel höher als die Grafik vermuten lässt. Anders als in vielen anderen europäischen Ländern existiert in Deutschland keine Fehlermeldepflicht, obwohl unter anderen der MDK diese schon länger fordert.