Wölfe sind in Deutschland seit 1998 wieder heimisch. Laut Ergebnissen der Dokumentations- und Beratungsstelle des Bundes zum Thema Wolf (DBBW) wurden im Monitoringjahr 2022/23 bundesweit 184 Wolfsrudel gesichtet. Das waren 23 Rudel mehr als im Vorjahr, zudem hat sich auch die Zahl der Wolfspaare erhöht. Die Zahl der sesshaften Einzeltieren hält sich hingegen weiterhin auf einem beständigen Niveau, wie die Statista-Grafik zeigt.
In fast allen deutschen Bundesländern leben mittlerweile wieder Wölfe, mit Ausnahme vom Saarland und den Stadtstaaten, wie die DBBW mitteilte. Die meisten Wölfe halten sich in Niedersachsen und in Ostdeutschland auf. In 169 von den bundesweit 253 Wolfsterritorien kam es 2022/23 zu Nachwuchs, mit insgesamt 634 Welpen.
Bundesweit befinden sich den Expert:innen zufolge nachweislich 1.339 Wölfe in den bekannten Territorien. Der Gesamtbestand kann jedoch unter anderem wegen der viele Kilometer weiten Wanderungen der Tiere nicht eindeutig beziffert werden.
Mit der steigenden Anzahl an Wölfen in Deutschland gibt es auch immer häufiger Meldungen von gerissenen Nutztieren. Die Schäden für Landwirte sind zuletzt deutlich angestiegen. Deshalb will Bundesumweltministerin Steffi Lemke (Grüne) nun ermöglichen, dass Wölfe nach Rissen von Weidetieren schneller und unbürokratischer geschossen werden dürfen. Laut ihrem Vorschlag soll künftig 21 Tage lang auf einen Wolf geschossen werden dürfen, der sich im Umkreis von tausend Metern von einer Rissstelle aufhält. Bisher musste vor einer Schussfreigabe auf das Ergebnis einer DNA-Untersuchung gewartet werden.