Die Energieversorgung in Deutschland
Klimaneutral bis 2045: Wo steht Deutschland aktuell?
Um das im Klimaschutzgesetz festgehaltene Ziel einer Klimaneutralität bis 2045 zu erreichen, muss Deutschland den Anteil der Erneuerbaren Energien bis 2030 auf 80 Prozent am gesamten Stromverbrauch des Landes erhöhen. Aktuell liegt dieser Wert bei 54 Prozent. Gegenüber 2020 entspricht dies einem Anstieg von 11,7 Prozentpunkten. Gemessen am Endenergieverbrauch stellten Solarenergie, Windkraft und Co. im Jahr 2023 einen Anteil von 22 Prozent gegenüber 20,8 Prozent im Vorjahr.Kernpunkt der Klimaziele ist die Reduktion der Treibhausgasemissionen. Größter Emittent hierbei war im Jahr 2023 die Energiewirtschaft, gefolgt von der Industrie, dem Gebäudebestand und Verkehr. Während laut Angaben des Bundesministeriums für Wirtschaft und Klimaschutz die beiden emissionsintensivsten Sektoren auf dem Wege der Zielerreichung sind und die Vorgaben sogar übertreffen, besteht im Verkehrs- und Gebäudebereich aktuell noch Nachholbedarf.
Versorgungssicherheit trotz des russischen Angriffskriegs
Der russische Angriff auf die Ukraine hat in Deutschland zu einer erhöhten öffentlichen Aufmerksamkeit für die Versorgungssicherheit in puncto Energie geführt. Russland war vor Beginn des Krieges Deutschlands wichtigster Handelspartner im Energiesektor. Um auch in Zukunft zuverlässig Zugriff auf ausreichende Energiereserven zu haben, hat die Bundesregierung seit dem Beginn des Krieges verschiedene Maßnahmen unternommen. Erdgasspeicher und Erdölreserven wurden bzw. werden aufgestockt und die jeweiligen Bezugsquellen diversifiziert. Alles vor dem Hintergrund, den Anteil Russlands an den Importen auf ein Minimum zu reduzieren. Im langfristigen Verlauf betrachtet sind Unterbrechungen der Gasversorgung sowie der Stromversorgung gesunken. Um Letztere weiter zu verbessern und dem steigenden Ausbau erneuerbarer Energien standhalten zu können, muss das deutsche Stromnetz in großem Umfang ausgebaut werden.Mit der Uniper SE bat 2022 der erste große Gasversorger Deutschlands um staatliche Unterstützung zur Bewältigung der Krise. Seitdem sind rund 99 Prozent der Konzernanteile in Staatsbesitz. Im Juni 2024 gab Uniper bekannt, die russischen Gaslieferverträge zu kündigen und die langfristigen Lieferbeziehungen mit dem russischen Staatsunternehmen Gazprom Export zu beenden. Bereits seit August 2022 wurde kein russisches Gas mehr geliefert, einzelne Verträge hätten jedoch noch bis Mitte der Dreißigerjahre gegolten.