in Deutschland, ist rückwirkend seit Januar 2016 ein vom deutschen Energiekonzern
abgespaltenes Unternehmen. Die Gründung der Uniper SE fand im Zuge einer strategischen Neuausrichtung des Energiekonzerns E.ON statt. Dabei wurden die Geschäftsbereiche
von Uniper übernommen. Noch im selben Jahr, im September 2016, fand der Börsengang an der Frankfurter Börse statt. Das Platzierungsvolumen belief sich dabei auf rund 3,7 Milliarden Euro. Bis zur staatlichen Übernahme 2022 war die Uniper-Aktie zudem im
notiert - aufgrund der Übernahme erfüllte der Energiekonzern jedoch nicht mehr die Kriterien für den Aktienindex.
Vom Rekordverlust zum Rekordgewinn
Nach einem Verlust in Höhe von rund 19 Milliarden Euro im Jahr 2022 konnte sich Uniper zuletzt erholen und
erwirtschaftete einen Gewinn von rund 6,3 Milliarden Euro. Gründe dafür waren unter anderem gesunkene Commodity-Preise sowie der Wegfall von Mehrkosten durch die Ersatzbeschaffung von Gas. Der
Umsatz der Uniper SE betrug im Jahr 2023 rund 108 Milliarden Euro, wovon der größte Teil dem
Geschäftsbereich Globaler Handel zuzuordnen ist. Die mit Abstand höchsten
Investitionen hingegen wurden im Geschäftsbereich
Europäische Erzeugung getätigt. Die Anzahl der
Mitarbeitenden belief sich im Jahr 2023 auf insgesamt rund 6.900.
Strom- und Gaserzeugung für eine grüne Zukunft
Das Kerngeschäft der Uniper SE fokussiert die Märkte in Europa, insbesondere in Deutschland, Großbritannien, Schweden und den Niederlanden. Die Stromerzeugung erfolgt dabei über den globalen Energiehandel, insbesondere mit Gas. Im Jahr 2023 setzte das Unternehmen rund 1.419 Terawattstunden
Gas am Großhandelsmarkt ab. Etwa 218 Terawattstunden Gas waren es bei Industriekunden und Weiterverteilern. Die fossilen
Energieanlagen von Uniper verzeichneten zuletzt eine Nennleistung von über 17,5 Gigawatt. Die rechtlich zurechenbare Leistung der Wasserkraftanlagen betrug im selben Jahr hingegen rund 3,6 Gigawatt.
Als Energiekonzern will Uniper zur Energiewende beitragen und seine Märkte mit Erneuerbarer Energie versorgen. 2023 war Uniper für rund 19,4 Millionen Tonnen
CO2-Emissionen verantwortlich, im Vorjahr waren es noch rund 55,6 Millionen Tonnen CO
2. Der drastische Rückgang ist laut Uniper vor allem auf die geringere Stromerzeugung einiger ihrer Kohlekraftwerke zurückzuführen. Bis 2029 will das Unternehmen die Stromproduktion aus Kohle beenden und bis 2040 vollständig klimaneutral sein. Im Zuge der
Kraftwerksstrategie der Bundesregierung plant Uniper außerdem den Bau von wasserstofffähigen Gaskraftwerken.
Verstaatlichung der Uniper SE
Im Juli 2022 stellte Uniper SE einen Antrag auf staatliche Unterstützung. Im Zuge des russischen Angriffskrieges auf die Ukraine sind die Energiepreise drastisch gestiegen und auf Grund der zu Beginn reduzierten und seit August 2022 ausgebliebenen Gasliefermengen von Russland nach Deutschland musste Uniper für vergleichsweise hohe Kosten Gas am Markt zukaufen. Nachdem Uniper zunächst Staatshilfen zugesichert wurden, hat die Bundesregierung sich im September dazu entschlossen den Konzern zu verstaatlichen. Seitdem sind rund 99 Prozent
der Konzernanteile in Staatsbesitz. EU-Auflagen zufolge muss die Bundesrepublik ihren Anteil bis Ende 2028 auf 25 Prozent plus eine Aktie vermindern. Zusätzlich muss Uniper sein Steinkohlekraftwerk Datteln 4 in Nordrhein-Westfalen sowie die Fernwärmesparte "Uniper Wärme" verkaufen. Ziel von Uniper ist aktuell eine rasche Reprivatisierung. Im Juni 2024 gab Uniper bekannt, die russischen Gaslieferverträge, die zum Teil noch bis Mitte der dreißiger Jahre bestanden hätten, zu kündigen. Ein Schiedsgericht hatte Uniper aufgrund der ausgebliebenen Gaslieferungen von Gazprom Export außerdem einen Schadensersatz in Höhe von über 13 Milliarden Euro zugesprochen.
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