Kohle: Rohstoffsituation in Deutschland
Deutschlands Rolle als Förder- und Importland von Kohle
Deutschland trägt mit einem Anteil von unter zwei Prozent mittlerweile nur noch geringfügig zu der weltweiten Kohleproduktion bei. China fördert rund die Hälfte der globalen Kohle. Hierzulande wurden im Jahr 2018 noch etwa 1,8 Millionen Tonnen Steinkohle im Ruhrgebiet gefördert. Insgesamt umfasste die Kohleproduktion in Deutschland im Jahr 2022 ein Volumen von etwa 132 Millionen Tonnen. Der übrige Bedarf wird durch Importe aus dem Ausland gedeckt. Die Einfuhrmenge von Steinkohle aus der EU lag im Jahr 2021 bei etwa 1,3 Millionen Tonnen. Allerdings wurde im genannten Jahr mehr als die Hälfte der gesamten Einfuhr von Steinkohle in Deutschland aus Russland importiert. Seit April 2022 besteht ein EU-weites Importverbot für Kohle aus Russland im Zuge des russischen Angriffskrieges auf die Ukraine.Kohleausstieg in Deutschland
Der Ausbau der erneuerbaren Energien führt zu einer Senkung der Treibhausgasemissionen, dennoch ist ein fortschreitender Rückgang der Emissionen, die bei der Erzeugung von Strom aus fossilen Energiequellen entstehen, in Anbetracht der Klimakrise notwendig. Vorläufigen Zahlen des Umweltbundesamtes zufolge wurden im Jahr 2022 rund 223 Millionen Tonnen CO₂-Emissionen bei der Stromerzeugung durch fossile Energieträger ausgestoßen, wobei 116 Millionen Tonnen auf Braunkohle und 49 Millionen Tonnen auf Steinkohle entfielen.Aber auch bei der Gewinnung von Kohle entstehen die schädlichen Treibhausgasemissionen: Im Jahr 2021 lag der Ausstoß von Treibhausgasen bei der Kohlegewinnung in Deutschland bei insgesamt knapp drei Millionen Tonnen CO₂-Äquivalent.
In Anbetracht der negativen Umweltauswirkungen durch Gewinnung und Nutzung von Kohle als Energieträger beschloss die Bundesregierung per Gesetz zunächst den Kohleausstieg bis zum Jahr 2038, wobei die Ampelkoalition "idealerweise" einen Ausstieg zum Jahr 2030 ins Auge fasste. Beim G7-Gipfel in Turin im April 2024 einigten sich die Energie- Klima- und Umweltminister der sieben führenden Industriestaaten jedoch auf eine kollektive Abkehr vom fossilen Energieträger zum Jahr 2035.