Elektromobilität in Deutschland
15 Millionen E-Autos bis 2030
Der Bestand an E-Autos in Deutschland ist in den vergangenen Jahren deutlich gestiegen. Ende 2022 wurden erstmals mehr als eine Million vollelektrische Pkw in der Bundesrepublik gezählt. Anfang 2024 waren es rund 1,4 Millionen. Der Anteil der E-Autos am Pkw-Bestand in Deutschland stieg damit auf knapp drei Prozent. Wenn, nach Stand Anfang 2024, das Ziel der 15 Millionen bis 2030 erreicht werden soll, müssten zwischen 2024 und 2030 fast zwei Millionen E-Autos jährlich neu zugelassen werden. Im Jahr 2023 gab es deutschlandweit gut eine halbe Million Neuzulassungen von vollelektrischen Pkw. Die Pkw-Neuzulassungen in Deutschland über alle Antriebsarten hinweg lagen bei etwa 2,8 Millionen.Die Zahl der neuen Plug-in-Hybridautos, die häufig auch zu den Elektroautos gezählt werden, brach 2023 um über die Hälfte ein. Grund für den dramatischen Rückgang war in erster Linie das Ende der Förderung der Antriebsart im Dezember 2022. So verlangsamte sich auch das Wachstum des Bestands von Plug-in-Hybriden in Deutschland deutlich. Der Anteil am gesamten Pkw-Bestand in Deutschland stieg nur leicht auf etwa 1,9 Prozent.
Der Markt für Hybridautos in Deutschland insgesamt wuchs trotz des Rückgangs bei den Plug-in-Fahrzeugen im Jahr 2023 weiter, wenn auch deutlich verlangsamt. Insgesamt rund 840.300 Neuzulassungen (inklusive Plug-in) bedeuteten einen Anstieg von etwa 13,3 Prozent. Rechnet man die Plug-in-Hybride raus, ergab sich sogar ein Anstieg von fast 43 Prozent.
VW auch bei E-Autos wieder meistverkaufte Automarke
Teslas Model Y war im Jahr 2023 zwar wieder das meistverkaufte E-Auto in Deutschland, allerdings konnte VW die Krone als Automarke mit den meisten verkauften E-Autos in Deutschland von dem US-Hersteller wieder zurückgewinnen. Gut 70.600 Neuzulassungen der Wolfsburger bedeuteten ein Plus von über 11,7 Prozent, während Tesla einen Rückgang von fast neun Prozent hinnehmen musste. Auch im weiteren Vergleich der Hersteller schnitten die deutschen Marken gut ab und dominierten die Top 10. Der Start verschiedener chinesischer Hersteller auf dem deutschen Markt führte zu viel Spekulation über die Wettbewerbsfähigkeit der deutschen Autobauer gegenüber günstigeren Modellen aus China. Mit Ausnahme von MG, einer englischen Marke, die 2004 vom chinesischen Hersteller SAIC gekauft wurde, erreichten diese bislang aber noch keine Absatzzahlen vergleich mit denen etablierter Marken.Mit BYD startete Ende 2022 auch der inzwischen weltweit größte Hersteller von E-Autos den Verkauf in Deutschland. 2023 wurden rund 4.000 Fahrzeuge der Marke neu zugelassen. Um die Markenbekanntheit und das Markenimage in Deutschland und Europa zu stärken, ersetzte BYD bei der Fußball-EM 2024 Volkswagen als einen der Hauptsponsoren. Wie erste Umfragen ermittelten, zeigte dies Wirkung. So stieg die Markenbekanntheit und auch der Eindruck, den Konsumenten von der Marke BYD hatten, wandelte sich vom Negativen ins Positive.
Reichweite und Preis sprechen gegen den Kauf
Das Ende der staatlichen Förderung für Elektroautos hat zu einem deutlichen Rückgang bei den Neuzulassungen geführt. Auch viele Hersteller stehen aufgrund der gemischten Signale aus der Politik vor vielen offenen Fragen und großer Planungsunsicherheit. Umfragen zu den Gründen für einen E-Auto-Kauf während die Prämie verfügbar war, zeigten, dass diese für viele zwar eine wichtige Rolle spielte, aber längst nicht der entscheidende Grund war. Gleichzeitig wurden bei einer Umfrage zu den Gründen gegen ein E-Auto Anfang 2024 die hohen Anschaffungskosten als einer der Hauptgründe genannt. Nur die begrenzte Reichweite war noch wichtiger.Auch die Betriebskosten im Vergleich zum Verbrenner spielen für viele Konsumenten eine wichtige Rolle. Fast drei Viertel gaben 2024 an, dass sie glaubten, dass die steigenden Strompreise den Betrieb eines E-Autos zu teuer machen könnten. Die Betriebskosten unterschieden sich aber je nach Ladeort. So war das Laden an öffentlichen Ladesäulen teurer als das Laden zu Hause. Der Energiekostenvergleich von Pkw nach Antriebsarten zeigt, dass insgesamt der Betrieb von Elektroautos trotz der gestiegenen Strompreise günstiger ist. Je nach Entwicklung der Strompreise und der Möglichkeiten zum Laden an der heimischen Wallbox variiert allerdings der Zeitraum, in dem der Kostenunterschied zwischen Verbrenner und E-Auto in der Anschaffung durch die geringeren Betriebskosten wieder ausgeglichen werden kann.