Automobilindustrie USA
Der US-Absatzmarkt von Personenkraftwagen wird vor allem von den "light trucks" (SUVs, Minivans, Pick-Ups) dominiert. Dies prägt auch die Modellreihen der US-Hersteller maßgeblich.
Deutsche Marken spielen bei den Zulassungszahlen nach Auto-Herstellern in den USA eine untergeordnete Rolle, investierten zuletzt aber zunehmend in den Bereich der Elektromobilität sowie in einen Ausbau der Produktionskapazitäten in den Vereinigten Staaten.
Steigende Umsätze bei leicht fallender Gewinnmarge
Die Automobilindustrie in den Vereinigten Staaten konnte sich auch im Jahr 2023 weiter von dem Einbruch, den die Corona-Pandemie im Jahr 2020 verursachte, erholen. So belief sich die Produktion von Kraftfahrzeugen im Jahr 2023 auf etwa 10,6 Millionen Vehikel. Diese fiel damit aber trotz Erholung weiterhin geringer aus als noch 2019. Der Trend zum Wiederaufschwung zeigte sich auch beim Umsatz der Automobilzulieferer. Hier konnten sich beinahe alle großen Unternehmen im Vergleich zum Vorjahr verbessern. Ford und Tesla bauten neben dem Umsatz auch den eigenen Absatz aus. Schwergewicht General Motors verzeichnete ebenfalls einen Zuwachs von verkauften Fahrzeugen. Der Umsatz von GM, zu dem unter anderem die Marke Cadillac gehört, folgte dem positiven Trend.Um die steigende Produktion und den wachsenden Absatz schultern zu können, stieg auch die Zahl der Angestellten in der Automobilbranche auf einen neuen Höchststand von rund 1,05 Millionen Beschäftigten. Hinzu kommen bereits getätigte und für die Zukunft geplante massive Investitionen der Hersteller in den Ausbau der Produktionsinfrastruktur für Elektrofahrzeuge. Die Folge ist ein drastischer Abfall der durchschnittlichen EBIT-Marge von Ford, General Motors und Tesla von rund 8,5 Prozent (2022) auf 5,4 Prozent (2023).
E-Mobilität in den USA auf dem Vormarsch
Laut den Ergebnissen einer Umfrage bevorzugt ein Großteil der amerikanischen Bevölkerung auch bei einer zukünftigen Neuanschaffung ein mit Diesel oder Benzin betriebenes Fahrzeug. Rund ein Viertel der Befragten in den USA zeigt sich jedoch offen für den Wechsel zu einem hybriden oder vollelektrischen Auto. Die Neuzulassungen dieses Fahrzeugtyps haben sich in diesem Bereich seit 2021 mehr als verdoppelt. Nutznießer und auch Vorreiter dieser Entwicklung ist der Hersteller Tesla. Das Unternehmen mit Sitz in Texas hat in den USA mit Abstand die meisten E-Autos verkaufen können und verzeichnet den mit Abstand größten Absatz von E-Autos in den USA im Unternehmensvergleich.Trotz der beschriebenen Entwicklung stehen viele US-Amerikanerinnen und US-Amerikaner der Nutzung von E-Autos weiterhin kritisch gegenüber. Vor allem die Ladezeit, die Reichweite und die Kosten für die Anschaffung sind häufige Gründe für eine tendenziell eher ablehnende Haltung gegenüber diesem Fahrzeugtyp. Nach einer Umfrage zu den Voraussetzungen für den Kauf eines E-Autos lehnen 17 Prozent der Befragten ein E-Auto unabhängig von den oben genannten Kennzahlen ab, während 14 Prozent der US-Amerikaner erst bei einer Reichweite über 600 Meilen (ca. 966 km) über einen Kauf nachdenken würden.