Statistiken zu autonomen Fahrzeugen
Die fünf Stufen des autonomen Fahrens
- Insgesamt hat sich die Automatisierung der Fahrzeuge bereits seit Jahren vollzogen. Systeme wie Spurhalter, Einparkhilfen oder Tempomaten sind längst kein Fremdwort mehr bei Ausstattung moderner Pkw und bilden die erste Stufe auf dem Weg zum selbst fahrenden Automobil. Diese als Advanced Driver Assistance Systems bezeichneten Technologien sind bereits heute in vielen Modellen zu finden.
- In autonomen Fahrzeugen zweiter Stufe kann das System vollständig auf Gas und Bremse zugreifen und so in bestimmten Situationen Überholvorgänge oder Notbremsungen durchführen. Der Fahrer steht aber weiterhin in der Verantwortung, die Systeme zu überwachen und muss gegebenenfalls korrigieren. Vor allem in höherklassigen Pkw sind diese Assistenten bereits seit einiger Zeit verfügbar.
- In der dritten Stufe kann der Fahrer erstmals anderen Tätigkeiten nachgehen und gibt die Kontrolle zeitweise komplett an die Assistenten ab. Ein erneutes Übernehmen der Kontrolle muss aber kurzfristig möglich sein, nach einer Vorwarnzeit würde die Verantwortung wieder auf den Menschen übergehen. Technisch ist dies bereits möglich, eine Umsetzung steht noch vor verschiedenen Herausforderungen, etwa der Umgang mit einem unangemessenen Verhalten des Fahrers.
- Das vollautomatisierte Fahren bildet die vierte Stufe. Fahrer brauchen nicht mehr eingreifen und können sich komplett anderen Dingen widmen. Sollten Systeme ausfallen, findet das Auto selbst eine Lösung und kommt sicher zum Stehen. Verschiedene Hersteller testen bereits entsprechende Fahrzeuge.
- In der fünften und letzten Stufe bewegen sich Fahrzeuge auch ohne einen Fahrer; Lenkrad, Gas- und Bremspedal werden überflüssig. Neben technischen Hürden gibt es darüber hinaus vor allem rechtliche und ethische Fragen, die vor einer flächendeckenden Nutzung noch zu beantworten sind.
Akzeptanz in der Bevölkerung
Neben den technischen Voraussetzungen bedarf es auch der nötigen Akzeptanz in der Bevölkerung. Einer Umfrage aus dem Jahr 2019 zufolge rief der Gedanke an fahrerlose Autos allein in Deutschland bei rund 30 Prozent der Befragten eher negative Emotionen hervor; international assoziierten etwa 48 Prozent aller Teilnehmer diese Fahrzeuge gar mit Angst.Dennoch gaben die gleichen Befragten an, sich, wenn auch nicht heute, zumindest in zehn Jahren durchaus vorstellen zu können, ein autonomes Fahrzeug einem herkömmlichen vorzuziehen. Das noch ausstehende Vertrauen gründete demnach nicht auf dem Konzept selbst, sondern auf der Technologie anfänglicher Ausführungen.
Als Hersteller dieser künftigen Automobile konnte man sich in der Bundesrepublik im März 2019 vor allem Tesla, BMW und Mercedes vorstellen. Zu den wichtigsten Ländermärkten für die Verbreitung autonomer Fahrzeuge zählen Singapur, die Niederlande und Norwegen. Nach Prognosen sollen im Jahr 2035 weltweit fast 50 Millionen autonome Fahrzeuge produziert werden. Der größte Anteil entfällt dabei auf die Volumenfahrzeuge.
Wann und in welchem Ausmaß fahrerlose Fahrzeuge letztlich deutsche Straßen erobern werden, bleibt offen. Fest steht, dass - neben Skepsis gegenüber der Technik - vielen auch aus einem deutlich simpleren, ungefährlicheren Grund bislang die Akzeptanz autonomer Autos unmöglich erscheint: der Freude an eigenständigen Entscheidungen hinterm Steuer.