Statistiken zum Arbeitsmarkt in der Schweiz
Stellenmarkt
Höher als die Arbeitslosenzahl (nach nationaler Definition) ist die Zahl der bei den RAV registrierten Stellensuchenden, die zusätzlich auch nichtarbeitslose Personen einschließt. Gegenüber dem Vorjahr ist die Zahl der Stellensuchenden gesunken: Durchschnittlich rund 160.100 Personen waren in der Schweiz im Jahr 2023 offiziell auf Stellensuche; 2022 waren es mehr als 175.500. Dem standen knapp 48.700 bei den RAV gemeldete offene Stellen gegenüber. Diese Kennzahl umfasst allerdings nicht den gesamten Stellenmarkt, dessen Entwicklung auch über die Zahl der veröffentlichten Stellenangebote gemessen werden kann. Ein wichtiges Thema ist der Fachkräftemangel: In einer in 2021 und 2022 durchgeführten Erhebung gaben 66 Prozent der befragten kleinen und mittleren Schweizer Unternehmen an, Schwierigkeiten bei der Personalsuche zu haben.Erwerbstätigenquote das vierte Jahr in Folge gesunken
Die Erwerbsbevölkerung der Schweiz, d.h. die Anzahl der Personen, die dem Arbeitsmarkt grundsätzlich zur Verfügung stehen (inkl. sofort verfügbare Arbeitslose), betrug 2023 rund 5,05 Millionen Personen. Tatsächlich erwerbstätig waren 2023 circa 5,3 Millionen Personen; die höhere Zahl erklärt sich durch die in den Nachbarstaaten wohnhaften Grenzgänger. Die Erwerbstätigenquote lag bei 65 Prozent der über 15-jährigen ständigen Wohnbevölkerung. Trotz der Zunahme der Erwerbstätigkeit bei Frauen liegt diese mit 59,9 Prozent weiter deutlich unter jener der Männer mit 70,1 Prozent. Im Branchenvergleich arbeiteten die meisten Erwerbstätigen 2023 im Gesundheits- und Sozialwesen, gefolgt vom Verarbeitenden Gewerbe und dem Handel. Auf diese drei Branchen entfielen zusammen 38,3 Prozent der Erwerbstätigen.Immer mehr Schweizer:innen arbeiten in Teilzeit
Im Jahr 2023 arbeiteten insgesamt rund 1,82 Millionen Erwerbstätige in der Schweiz in Teilzeit, d.h. mit einem Beschäftigungsgrad von unter 90 Prozent. Die Teilzeitquote, also der Anteil an allen Erwerbstätigen, lag 2023 bei 37,6 Prozent. Frauen arbeiten mit 58,1 Prozent wesentlich häufiger in Teilzeit als Männer mit 19,6 Prozent. Das liegt vor allem daran, dass Frauen im Vergleich zu Männern wesentlich mehr unbezahlte Arbeit wie beispielsweise im Haushalt oder in der Kinderbetreuung leisten. Aus diesem Grund haben sie auch ein wesentlich geringeres Arbeitsvolumen als Männer. Das gesamte Arbeitsvolumen in der Schweiz lag 2023 bei rund 8,1 Milliarden Stunden, davon entfielen circa 4,9 Milliarden auf die Männer und etwa 3,2 Milliarden Stunden auf die Frauen. Die durchschnittliche tatsächliche Wochenarbeitszeit pro Arbeitsstelle betrug 31,2 Stunden, wobei Männer mit 35,5 Stunden wiederum länger bezahlt arbeiteten als Frauen mit 26,3 Stunden.Geringere Löhne in 2023
Die Reallöhne, also die Löhne unter Berücksichtigung der Preisentwicklung, sanken in der Schweiz im Jahr 2023 um 0,4 Prozent. Damit sind die Reallöhne das dritte Jahr in Folge gesunken. Das liegt vor allem am russischen Angriffskrieg auf die Ukraine, aufgrund dessen die Inflation in der Schweiz wie in vielen anderen europäischen Ländern im Jahr 2022 in die Höhe schoss.Der durchschnittliche Bruttomonatslohn lag 2022 bei rund 6.788 Schweizer Franken, wobei es je nach Region, Branche und Ausbildung deutliche Unterschiede gibt. Auch zwischen den Geschlechtern zeigt sich eine Lohnlücke: Der Lohnunterschied zwischen Frauen und Männern betrug im Jahr 2022 rund 9,5 Prozent; d.h. der durchschnittliche Bruttostundenverdienst von Frauen war 9,5 Prozent niedriger als jener der Männer.