Schweiz besitzt dritthöchstes BIP pro Kopf
Einen anderen Blickwinkel als die absoluten Werte bietet die Umrechnung der Wirtschaftskraft auf die Einwohnerzahl, das Bruttoinlandsprodukt pro Kopf. Dieses betrug in der Schweiz 2020 rund 81.800 Schweizer Franken. Weltweit liegt die Schweiz bei diesem Indikator auf Rang 3, nur übertroffen von Luxemburg und Irland. Im Vergleich der Kantone erzielte Basel-Stadt im Jahr 2019 mit circa 200.700 Schweizer Franken pro Kopf den höchsten Wert, gefolgt von Zug (163.700 Schweizer Franken) und Genf (110.100 Schweizer Franken). Am unteren Ende der Skala standen Uri (55.200 Schweizer Franken), Wallis (58.100 Schweizer Franken) und Appenzell Ausserrhoden (59.800 Schweizer Franken).Starkes BIP-Wachstum in 2021 nach Rückgang im Vorjahr
Wenn allgemein von Wirtschaftswachstum die Rede ist, so ist damit in der Regel die Veränderung des realen Bruttoinlandsprodukts gemeint, das auch die Preisentwicklung berücksichtigt. Im Jahr 2021 wuchs die Wirtschaftsleistung in der Schweiz nach vorläufigen Schätzungen um 3,7 Prozent gegenüber dem Vorjahr. Veränderungen des BIPs sind im Allgemeinen auch auf Sondereffekte großer internationaler Sportereignisse zurückzuführen, die aufgrund des Sitzes der entsprechenden Veranstalter (IOC, FIFA) in der Schweiz Auswirkungen auf das nationale BIP haben. Erste Prognosen sagen für 2022 einen Wirtschaftswachstum von 1,8 bis 2,8 Prozent voraus. Auf Kantonsebene war 2019 Obwalden mit 3,5 Prozent der wachstumsstärkste Kanton; ebenfalls recht dynamisch wuchsen Schaffhausen (3,3 Prozent) und Glarus (3,2 Prozent). Rückläufig war die Wirtschaftsleistung dagegen in den Kantonen Zürich (-0,5 Prozent), Nidwalden (-0,3 Prozent) und Basel-Landschaft (-0,1 Prozent)..Bruttowertschöpfung
Eng verwandt mit dem Bruttoinlandsprodukt ist die Bruttowertschöpfung, die als Maß für den Beitrag einzelner Branchen und Sektoren zur Wirtschaftsleistung herangezogen wird. Die Wertschöpfung aller Branchen bzw. aller wirtschaftlichen Sektoren ergibt die Wertschöpfung der gesamten Volkswirtschaft, was nach Berichtigungen dem BIP entspricht. Im langjährigen Vergleich der Wirtschaftsstruktur der Schweiz zeigt sich eine zunehmende Bedeutung des Dienstleistungssektors, der 2020 rund 73,3 Prozent der Bruttowertschöpfung ausmachte. Die größte Bruttowertschöpfung aller Branchen erwirtschafteten im Jahr 2021 das Verarbeitende Gewerbe (139,9 Milliarden Schweizer Franken), die Immobilienwirtschaft nebst weiteren Dienstleistungen (126,2 Milliarden Schweizer Franken) und der Handel (115,9 Milliarden Schweizer Franken). Diese drei Branchen zusammen machten 52,9 Prozent der gesamten Bruttowertschöpfung in der Schweiz aus. Das Branchenwachstum war 2021 in der Kunst-, Unterhaltung- und Erholungbranche mit preisbereinigten 52,1 Prozent gegenüber dem Vorjahr am höchsten, gefolgt vom Verarbeitenden Gewerbe (11,2 Prozent). Die größten Einbußen gegenüber dem Vorjahr wurden in der Wasserversorgung, Abwasser- und Abfallentsorgung sowie Beseitigung von Umweltverschmutzung (-7,3 Prozent) verzeichnet.Ausgewählte Daten zu gegenwärtigen Geschehnissen aus Wirtschaft, Politik und Gesellschaft in der Schweiz finden Sie auf unserer Themenseite zu aktuellen Trends und Themen des Landes.