Lehrkräfte: Anzahl, Ausbildung und Verdienst
Ausbildung von Lehrkräften
Die Ausbildung zur Lehrkraft erfolgt durch ein Lehramtsstudium. In der Regel besteht dieses Studium inzwischen aus einem Bachelor- und einem Master-Studiengang, vereinzelt kann aber auch noch das Staatsexamen erworben werden. Nach dem Hochschullabschluss müssen angehende Lehrer außerdem noch ein 18-monatiges Referendariat (Vorbereitungsdienst) absolvieren. Im Jahr 2023 beendeten rund 29.000 Studierende erfolgreich ihr Lehramtsstudium mit der ersten Lehramtsprüfung. Die meisten Abschlüsse gab es für den Gymnasialbereich, gefolgt von der Qualifikation für den Grundschulunterricht. Inklusive der Bachelorabschlüsse entfielen im selben Jahr die meisten bestandenen Abschlussprüfungen in die Fächergruppe der Geisteswissenschaften. Der Anteil der Studierenden mit angestrebtem Abschluss Lehramt ist in den letzten Jahre leicht angestiegen und lag zuletzt bei neun Prozent.Aufgrund steigender Schülerzahlen und des anhaltenden Lehrkräftemangels sind viele Bundesländer dazu übergegangen, auch Quereinsteigende als Lehrkräfte zu beschäftigen. Im Jahr 2023 lag ihr Anteil an den Einstellungen in den öffentlichen Schuldienst im bundesweiten Durchschnitt bei knapp zwölf Prozent. Besonders hoch lag der Wert dabei im Bundesland Sachsen-Anhalt, wo im Jahr 2023 mehr als die Hälfte der neu eingestellten Lehrkräfte keine klassische Lehramtsausbildung hatten.
Verdienst und Beschäftigungsverhältnis
Im internationalen Ländervergleich haben Lehrkräfte, die im Jahr 2022 im Sekundarbereich I tätig waren, in Deutschland ein hohes Einkommen. Innerhalb der Bundesrepublik gibt es allerdings je nach Bundesland einige Unterschiede. Das Einstiegsgehalt für verbeamtete Lehrkräfte nach dem zweiten Staatsexamen lag zuletzt in Bayern am höchsten. Der Verdienst von Lehrkräften im Vorbereitungsdienst unterschied sich dagegen kaum zwischen den einzelnen Bundesländern.Mit Ausnahme von Hamburg arbeitet die Mehrheit der Lehrerinnen und Lehrer in Deutschland in Vollzeit. Insbesondere in den ostdeutschen Bundesländern lag der Anteil der Vollzeitbeschäftigten vergleichsweise hoch. Gleichzeitig ist der Beamtenstatus unter Lehrkräften nach wie vor die Norm: Etwa Dreiviertel der an allgemeinbildenden und beruflichen Schulen tätigen Lehrenden war im Jahr 2022 verbeamtet.