Wahrscheinlichkeit des Euro-Austritts nach dem Euro Break-up Index bis Februar 2024
Der Euro Break-Up Index hat im Februar 2024 bei rund 2,4 Prozent gelegen. Somit rechnen rund 2,4 Prozent der befragten Anleger:innen demnach mit dem Ausscheiden mindestens eines Landes aus der Eurozone innerhalb der nächsten zwölf Monate. Der EBI ist sehr weit vom bisherigen Höchststand in der Euro-Schuldenkrise im Juli 2012 entfernt, damals wurde die Wahrscheinlichkeit des Auseinanderbrechens der Eurozone mit rund 73 Prozent bewertet.
Neuwahlen in Italien erhöhten die Gefahr für die Eurozone
Italien hatte Neuwahlen ausgerufen nachdem die Regierung um Mario Draghi gescheitert war. In den Wahlumfragen zur Parlamentswahl in Italien 2022 führte eine antieuropäische Allianz um die neofaschistische "Fratelli d'Italia" (FdI) mit ihrer umstrittenen Parteivorsitzenden Giorgia Meloni. Dies erklärte die Unruhe der Anleger: Rund 5,3 Prozent der Anleger bewerteten im Juli 2022 Italien als größte Gefahr eines Exits aus der Eurozone. Die Statistik zeigt einen Index zur Wahrscheinlichkeit des Auseinanderbrechens der Eurozone von Februar 2016 bis Februar 2024.
Was ist der Euro Break-up Index?
Der Euro Break-Up Index basiert auf einer Befragung von circa 1000 privaten und institutionellen Investoren. Die befragten Anleger haben die Möglichkeit, bis zu drei Länder zu nennen, mit deren Euro-Austritt sie innerhalb der nächsten zwölf Monate rechnen, was zu einem Zusammenbruch der Eurozone führen könnte. Großbritannien ist nie Mitglied der Eurozone gewesen, der Brexit hat mit dem Euro Break-Up Index daher nur indirekt zu tun.
Hintergrund des Euro Break UP Index
Die weltweite Finanz- und Schuldenkrise, die durch die Insolvenz der US-amerikanischen Investmentbank Lehman Brothers (2008) ausgelöst wurde, entwickelte sich in Europa zur Eurokrise. Im Zeitraum 2008 bis 2012 bestand die berechtigte Sorge, dass einzelne, besonders hart getroffene Euro Länder, insbesondere Griechenland, die Eurozone verlassen könnten und im Zuge dessen die gesamte Eurozone zusammenbrechen könnte. In dieser Gemengelage gründete sich 2013 die rechtsextreme Partei Alternative für Deutschland (AFD), die für den Austritt Deutschlands aus dem Euro und der EU warb und in Kürze den Zusammenbruch des Euro prognostizierte. Bekanntlich ist weder die Eurozone, der Euro, noch die Europäische Union zusammengebrochen.