Der Trend bei den polizeilich erfassten Straftaten im Zusammenhang mit Urheberrechtsbestimmungen weist in Deutschland seit dem Jahr 2012 nach oben. Das zeigt die Statista-Infografik auf Basis von Daten des Bundeskriminalamts (BKA). So wurden im Jahr 2024 insgesamt 11.320 Straftaten im Zusammenhang mit Urheberrechtsbestimmungen polizeilich erfasst. Im Jahr 2011 wurden hingegen lediglich 7.021 Fälle erfasst. Das BKA führt diese Zunahme polizeilich erfasster Urheberrechtsverletzungen in Deutschland nicht primär auf eine tatsächliche Zunahme der Straftaten zurück, sondern vielmehr auf verbesserte Erfassungsmethoden, intensivere Ermittlungen und eine erhöhte Anzeigebereitschaft der Rechteinhaber.
Wie die Infografik von Statista außerdem zeigt, nahmen die Delikte ab dem Jahr 2000 deutlich zu und erreichten im Jahr 2007 ein Rekordhoch von über 32.000 erfassten Straftaten. Zu dem Anstieg kam es, weil mehrere technologische, gesellschaftliche und rechtliche Entwicklungen zusammenkamen: In den frühen 2000ern wurden Filesharing-Plattformen wie eMule, BitTorrent oder Kazaa sehr populär, was zu massenhaften Verstößen führte. Streamingdienste wie Spotify oder Netflix waren 2007 entweder noch nicht verfügbar oder kaum verbreitet. Ab 2006/2007 begannen zudem viele Anwaltskanzleien, sich auf die Verfolgung von Urheberrechtsverstößen zu spezialisieren, wodurch es zu massenhaften Abmahnungen und Anzeigen kam.