Deutschland gehört zu den Ländern in Europa, die in der Landwirtschaft am meisten Pestizide einsetzen. Das zeigt die Statista-Animation auf Basis von Daten der Food and Agricultural Organization of the United Nations (FAO). Demnach lag Deutschland 1990 mit rund 31.000 Tonnen an vierter Stelle, hinter Italien, Frankreich und Spanien. 2021 lag die Bundesrepublik ebenfalls an Position vier, allerdings ist der Pestizideinsatz hier bereits auf rund 49.000 Tonnen angestiegen. Der ehemalige Spitzenreiter Italien hat seinen Verbrauch immerhin um rund die Hälfte verringert und liegt nun hinter Spanien und Frankreich.
Pestizide sind Stoffe, die als Wirkstoffe in Pflanzenschutzmitteln und Bioziden enthalten sind. Sie sind giftig insbesondere für Pflanzen (Herbizide), Insekten (Insektizide) oder Pilze (Fungizide). Bis 2030 soll laut Entwurf einer neuen EU-Verordnung der Pestizideinsatz halbiert werden. Überprüft werden soll das Ziel mit der Verkaufsmenge der Pestizide. Das Umweltbundesamt weißt darauf hin, dass die dabei verwendete Methode nicht dazu geeignet sei, um die Entwicklung zu überwachen.
Der Bund für Umwelt und Naturschutz Deutschland (BUND) warnt davor, dass aufgrund des Einsatzes von Pestiziden die Artenvielfalt zurück gehe und das Pestizidrückstände in Nahrungsmitteln landen würden, die wir als Verbraucher mitessen. Pestizide gelangten auch in Gewässer, Luft und Böden.
Das Umweltbundesamt warnt ebenfalls davor, dass viele Abbauprodukte von Pflanzenschutzmitteln die Grund- und Trinkwasserqualität schmälern können. Viele dieser Abbauprodukte seien sehr mobil und würden leicht in das Grundwasser versickern. In den deutschen Grundwasserkörpern fände sich schon ein Sammelsurium solcher Substanzen – deutlich mehr und in höheren Konzentrationen als ihre Ausgangsstoffe. Weil viele dieser Stoffe schwer zu entfernen seien, würden sie sich in unserem Trinkwasser wiederfinden.